Die Warnungen hatten Erfolg: Angesichts eines starken Polizeiaufgebots und gründlicher Kontrollen kam es am Sonntagabend unter dem Eiffelturm nicht zu der befürchteten riesigen Trinkparty. Stattdessen tummelte sich eine friedliche Menge an Touristen und Parisern auf dem Rasen auf dem Pariser Champ de Mars. Es seien etwa so viele Menschen gewesen wie an einem üblichen Wochenende bei schönem Wetter, sagte ein Sprecher der Stadt Paris.
Die Polizei hatte das über das soziale Online-Netzwerk Facebook geplante Treffen nicht explizit verboten, aber abgeraten, am Sonntagabend dorthin zu gehen. Sie verwies außerdem auf ein seit längerem geltendes Alkoholverbot am Champ de Mars. Beamten durchsuchten am Sonntagabend die Taschen von Besuchern. Glasflaschen und Gläser waren verboten.
Regierung verzichtet auf Verbot, aber bittet um Meldung
Ursprünglich hatten Facebook-Mitglieder einen sogenannten "apéro géant" in Paris organisieren wollen. Sie hatten sich zum Ziel gesetzt, bis zu 50.000 Menschen zusammenzubringen. Per Schneeballsystem erreichen solche Einladungen blitzschnell große Menschenmengen. Manche Facebook-Nutzer haben mehrere Hundert Kontakte, denen sie die Einladung mit einem Klick weiterleiten können.
Seit bei einem der Treffen in Nantes ein junger Mann betrunken von einer Brücke in den Tod stürzte, mehren sich jedoch Warnungen und Verbote. In den vergangenen Monaten soll es bereits etwa 60 Treffen dieser Art in Frankreich gegeben haben. Innenminister Brice Hortefeux verzichtete auf ein grundsätzliches Verbot, forderte die Organisatoren aber auf, die Veranstaltungen bei den Behörden zu melden.