Den Kindern gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte ein Sprecher des Ministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die sechsjährige Lydia und die vierjährige Anna waren im Juni vergangenen Jahres mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder im Jemen verschleppt worden. Das Schicksal der übrigen Familienmitglieder ist nach Angaben des Auswärtigen Amtes weiter ungewiss. Dazu gebe es nach wie vor keine belastbaren Informationen. Man sei jedoch bemüht, schnellstmöglich Klarheit zu gewinnen.
Die "Sächsische Zeitung" (Donnerstag) berichtet, die Mädchen seien gesund und weder unterernährt noch sonnenverbrannt. Man gehe daher davon aus, dass sich die Kinder in den vergangenen Monaten in der Obhut einer Familie oder einer Frau befunden hätten. Es werde angenommen, dass die Kinder schon seit Monaten von ihren Eltern getrennt seien, meldet das Blatt. Hinweise auf ein Grab oder die sterblichen Überreste des vermissten zweijährigen Bruders der Mädchen hätten sich nicht bestätigt.
Lebt der kleine Simon noch?
Die fünfköpfige Familie, die der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens angehört, kommt aus Meschwitz bei Bautzen. Angehörige befürchten, der kleine Bruder des Mädchens sei tot. Der Schwager des Familienvaters, der Radebeuler Pastor Reinhard Pötschke, sagte dem epd, es sei vom Tod des kleinen Simon auszugehen. Die Familie wurde im Juni vergangenen Jahres gemeinsam mit zwei Bibelschülerinnen aus dem nordrhein-westfälischen Lemgo, einem britischen Ingenieur und einer südkoreanischen Lehrerin verschleppt. Die beiden Bibelschülerinnen und die Lehrerin waren wenige Tage nach der Entführung ermordet aufgefunden worden.