The Messenger (USA 2009)
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Das Überbringen von Todesnachrichten gilt in Soldatenkreisen als einer der härtesten Jobs die man haben kann. An der "Heimatfront", fern ab von martialischen Feuergefechten und patriotischen Heldentaten, erzählt Regisseur Oren Moverman in seinem Debütfilm "The Messenger" von den ganz konkreten Auswirkungen des Irakkrieges. Der Film schildert den zermürbenden Alltag zweier US-Soldaten, die den Angehörigen gefallener Soldaten die Todesnachrichten überbringen, zeigt die Reaktionen der Angehörigen zwischen hilflosem Zorn und depressiver Einsamkeit, gleichzeitig aber auch den inneren Kampf der beiden Protagonisten. Nüchtern und sensibel inszeniert, thematisiert "The Messenger" einen Aspekt des Krieges, der häufig verdrängt wird, spricht von Trauma, Schmerz, Gewalt und Tod. Woody Harrelson und Ben Foster brillieren in den Rollen als seelisch gebrochene Soldaten, als Todesboten in den Straßen von Amerika.
Regie: Oren Moyerman. Buch: Alessandro Camon, Oren Moyerman. Mit: Ben Foster, Woody Harrelson, Samantha Morton, Jena Malone, Steve Buscemi. 113 Min.
Vergebung (Schweden/Dänemark/Deutschland 2009)
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Nach "Verblendung " und "Verdammnis" ist "Vergebung" nun die Verfilmung des letzten Bandes von Stieg Larssons erfolgreicher Krimi-Trilogie. Die Protagonistin Lisbeth Salander, dreier Morde beschuldigt, liegt schwer verwundet, mit einer Kugel im Kopf im Krankenhaus. Nur knapp hat sie diesmal den Kampf gegen Alexander Zalatschenko, ihren Erzfeind und Drahtzieher mafiöser Machenschaften überlebt. Während sie ans Bett gefesselt zur Passivität gezwungen ist, versucht ihr Kollege, der Enthüllungsjournalist Mikael Blomkvist, hartnäckig ihre Unschuld zu beweisen. Bei seinen Ermittlungen stößt er auf ein Wespennest aus Korruption und Kriminalität, eine Intrige, die bis in die höchsten Kreise der schwedischen Gesellschaft reicht. Mit "Vergebung" findet die "Millenium Trilogie " einen spannenden und krönenden Abschluss, zumindest bis die Erben des Autors sich entscheiden, die weiteren Manuskripte freizugeben.
Regie: Daniel Alfredson. Buch: Jonas Frykberg nach dem gleichnamigen Roman von Stieg Larsson. Mit: Michel Nyqvist, Noomi Rapace, Jacob Erickson. 148 Min. FSK: ab 16, ff.
Das Lied von den zwei Pferden (Deutschland 2009)
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Die mongolische Sängerin Urna Chahar-Tugchis bricht ins Hinterland auf, um ihrer verstorbenen Großmutter den letzten Wunsch zu erfüllen. Sie will ihre während der chinesischen Kulturrevolution zerstörte, uralte Violine restaurieren lassen und gleichzeitig die fehlenden Strophen eines Lieds über Dschingis Khan finden. Mit ihren Filmen kehrt die mongolischstämmige, in Deutschland lebende Regisseurin Byambasuren Davaa ("Die Geschichte vom weinenden Kamel") immer wieder in ihr Heimatland zurück. "Das Lied von den zwei Pferden", erzählt von der reichen musikalischen Tradition des Landes und dem drohenden Verschwinden der alten Lieder, eines sich im kulturellen Umbruch befindenden kleinen Volkes. Eine musikalische Entdeckungsreise, zwischen Dokumentation und Spielfilm, durch die Äußere Mongolei, über das Land und das Volk des Dschingis Khan.
Regie: Byambasuren Davaa. Buch: Byambasuren Davaa. Mit: Urna Chahar-Tugchi, Hicheengui Sambuu, Chimed Dolgor. 90 Min. FBW: besonders wertvoll. FSK: ohne Altersbeschränkung, ff.
epd