Nach Ölunfall Teerklumpen an Floridas Küste
Vier Wochen nach dem Ölunfall im Golf von Mexiko sind 20 Teerklumpen an der Küste von Florida entdeckt worden. In Washington gab es erste personelle Konsequenzen.

Nach dem Ölunfall im Golf von Mexiko sind an der Küste von Florida 20 Teerklumpen entdeckt worden. Aufseher des Fort Zachary Taylor Staatsparks in Key West hätten die Klumpen gefunden, berichtete der "Miami Herald" am Montag (Ortszeit) in Internet. Nach Angaben der Küstenwache sollen die Fundstücke im Labor untersucht werden. Dort soll geklärt werden, ob der Teer im Zusammenhang mit dem Ölunfall steht.

US-Präsident Barack Obama will eine unabhängige Kommission zur Untersuchung des Ölunfalls einsetzen. Im Kongress beschäftigt sich bereits eine Reihe von Ausschüssen mit den Ursachen und Hintergründen der Explosion der Ölplattform "Deepwater Horizon" vor vier Wochen und den dramatischen Folgen der dadurch ausgelösten Ölpest. Am Montag sagte Heimatschutzministerin Janet Napolitano vor einem Senatsgremium aus und verteidigte dabei die Regierungsmaßnahmen seit Beginn der Katastrophe.

Erste personelle Konsequenzen

Im Golf von Mexiko setzte derweil der Ölriese BP seine Bemühungen um eine Eindämmung des Ölaustritts fort. Am Wochenende war es gelungen, ein Saugrohr in das abgebrochen Steigrohr am Meeresgrund einzuführen, aus dem das Öl sprudelt. Seitdem kann ein Teil davon auf ein Bohrschiff geleitet werden - nach BP-Angaben bislang vermutlich etwa ein Fünftel der schätzungsweise 700 Tonnen Rohöl, die täglich aus zwei undichten Stellen austreten.

Im Zusammenhang mit dem Unglück hat es nun erste personelle Konsequenzen in Washington gegeben. Der für die Kontrolle der Tiefsee-Bohrungen zuständige Abteilungsleiter der US-Behörde für Mineralienförderung (MMS), Chris Oynes, nahm am Montag seinen Hut. Vorausgegangen war scharfe Kritik von Obama an der seiner Ansicht nach zu engen "behaglichen" Beziehung zwischen der Behörde und der Ölindustrie.

Obama bezog sich dabei unter anderem darauf, dass die zum Innenministerium gehörende MMS (kurz für Minerals Management Service) Bohrgenehmigungen erteilt hat, ohne dass vorgeschriebene Untersuchungen über die möglichen Umweltfolgen unternommen wurden. Außerdem ließ die Behörde Sicherheitsinspektionen auf den Bohrplattformen von den Ölunternehmen selbst machen. Oynes war nach Angaben der Wirtschaftsnachrichten-Agentur Bloomberg seit 2007 für die Kontrolle der Tiefseebohrungen zuständig.

dpa