Christen, kauft Waffen-Aktien!
Eine Gruppe von Nonnen versucht auf ungewöhnliche Weise, die Welt zu verbessern

Die Amerikaner und ihre Waffen. Der Rest der Welt blickt manchmal ein wenig verstört auf diese aus unserer Sicht eher irrationale Beziehung vieler US-Bürger zu ihren Schusswaffen. Da mag es noch so viele Amokläufe und Massaker geben – den Waffenbesitz einzuschränken, scheint in diesem Land nahezu unmöglich zu sein. 

Doch auch in den USA regt sich inzwischen Widerstand. Schülerinnen und Schüler protestieren für schärfere Waffengesetze. Und – Nonnen kaufen Waffenaktien. Ja, genau: Eigentlich ganz einfach. Wer Aktien eines Unternehmens besitzt, darf schließlich auch bei der Hauptversammlung mitreden und mitbestimmen. 

So begannen die Sisters of the Holy Names of Jesus and Mary aus Marylhurst, Oregon, bereits vor zwei Jahren, gemeinsam mit anderen religiösen Gruppen Aktien des großen Waffenherstellers Sturm, Ruger & Co. zu kaufen. Nun war es bei der Aktionärsversammlung endlich soweit: Ihre Initiative mag bescheiden klingen, doch selbst das ist für die USA ein großer Schritt, denn die christlichen Kleinaktionäre schafften es, einen Großinvestor zu überzeugen: Ruger muss eine Erklärung abgeben zu ihren Plänen, die Waffen sicherer zu gestalten – etwa durch Fingerabdruck-Sicherungen und ähnlichen Lösungen. Es geht lediglich um eine Erklärung – und doch ist es ein großer Erfolg für die Nonnen, die sich gegen starken Gegenwind aus der Firmenführung durchgesetzt haben. Respekt für dieses Engagement für eine friedlichere Welt!

Bis Waffen in den USA abgeschafft werden, werden aber noch sehr viele Waffen-Aktien zu kaufen sein …