Frohe Ostern! Gut, es ist schon eine Weile her, dass wir dieses wunderbare Fest der Auferstehung Jesu gefeiert haben. Ein fröhliches Fest voller Lachen, voller Hoffnung, voller Zuversicht. Und ein Fest, an dem die Christen an vielen Orten auf der Welt endlich mal das tun, was sie meiner Meinung nach viel, viel öfter tun sollten: Lachen!
Christsein – das hat für mich viel mit Befreiung zu tun. Mit Erlöst-Sein. Ja, gut, auch ich bin manchmal schlecht gelaunt, auch mir gelingt mal etwas nicht. Aber: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“, so hat es Hanns-Dieter Hüsch gedichtet.
Und gerade an Ostern ist das ja auch wirklich spürbar. Das Osterlachen schwebt über allem – und wenn der Pfarrer, die Pfarrerin so lange Witze erzählt, bis die Gemeinde sich kringelt vor Lachen. Wir lachen den Tod aus, er hat verloren!
Den Vogel abgeschossen hat aber – offenbar recht spontan – ein Organist aus Überlingen am Ried. Sven Mendel hörte seinem Pfarrer aufmerksam zu, der in der Predigt vom Fröhlichsein sprach: „Nehmt die neu gewonnene Osterfreude mit in den Alltag hinein und verbreitet Optimismus!“, so mahnte der katholische Kollege Arthur Steidle seine Gemeinde. Mendel kramte ein wenig in seinen Noten. Und spielte dann am Schluss des Gottesdienstes nicht das angeschlagene Lied – sondern intonierte das Weihnachtslied „O du fröhliche“! Der verdutzten Gemeinde schallte daraufhin von oben ein fröhliches „April April“ entgegen.
Die Wahl war übrigens gar nicht so falsch – schließlich hatte Johannes Daniel Falk dieses Lied damals nicht nur zur Weihnachtszeit gedichtet, sondern es auch für Ostern und Pfingsten vorgesehen. Das aber ist mittlerweile doch sehr in Vergessenheit geraten.
Ja, so fröhlich können Gottesdienste sein. Schade, dass viele Menschen immer noch ein Bild von Gottesdiensten als langweilig, dunkel und traurig im Kopf haben. Und nochmal schade, dass dieses Bild viel zu oft auch heute noch bestätigt wird. Ich jedenfalls wünsche Ihnen eine schöne österliche Freudenzeit. Und freue mich schon auf Ostern 2029.