Kirche do-it-yourself
Foto: von Zeemanp (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons
Ein Spanien baut ein einzelner Mann seit 55 Jahren an einer Kirche. Eine imposante Lebensleistung.

Es gibt immer was zu tun, und Respekt, wer‘s selber macht. Vor allem, wenn‘s gut werden muss. In Deutschland wird selber gemacht, was eben geht. Die Baumärkte freuen sich über viele Kunden, die von Steinen und Mörtel über Elektroartikel bis hin zu Gartenutensilien so gut wie alles einkaufen.

Doch alle Hobby-Handwerker müssen vor diesem einen Menschen den Hut ziehen: Justo Gallego Martínez, mittlerweile fast 91 Jahre alt, baut seit dem Jahr 1961 an seinem Projekt: Einer eigenen Kirche. Aus Dankbarkeit für die Heilung von der Tuberkulose begann der Spanier, auf seinem Grundstück eine Kirche zu errichten – mit den eigenen Händen, mit seinem eigenen Geld, auf seinem eigenen Grundstück. Ohne eine Baugenehmigung und ohne Pläne. Und ohne zu wissen, wie es weitergehen würde. Manchmal stellte er auf eigene Kosten Fachleute ein, manchmal bekam er Hilfe oder Materialspenden. Bis heute baut er daran und wird wohl in seinem Leben nicht mehr damit fertig werden. Dennoch: Er hat ein außergewöhnliches Bauwerk geschaffen. Auf einer Fläche von 8000 Quadratmetern erhebt sich die Kathedrale, die ihre Existenz einem einzigen Menschen und seiner Erkrankung zu verdanken hat.

Hut ab vor dieser Lebensleistung, selbst, wenn sie nicht fertig werden sollte. Dem kleinen Ort Mejorada in der Nähe von Madrid hat diese Kirche einen ordentlichen Touristenzustrom verschafft. Imposant, was ein einzelner Mensch in einem einzigen Leben erreichen kann. Wenn er nur ein Leben lang dran bleibt. Wie twitterte Papst Franziskus erst gestern? „Wir sind auf die Welt gekommen, um eine Spur zu hinterlassen.“ Dieser Mann hat wahrhaftig eine Spur hinterlassen.

Und wir? Es gibt sicher immer was zu tun.

https://twitter.com/Pontifex_de/status/759478717701685249

https://de.wikipedia.org/wiki/Justo_Gallego_Mart%C3%ADnez