Die Hölle bleibt offen!
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In Schweinfurt war die Hölle los: Die Hölle sollte geschlossen werden! Doch dann ...
Schweinfurt, die Wirkungsstätte Ihres allseits beliebten Stilvoll-Glauben-Autors, war in den letzten Tagen in großem Aufruhr: Gerüchten zufolge sollte die Hölle geschlossen werden! Das geht natürlich gar nicht: Was wären wir ohne Hölle? Es würde wirklich etwas fehlen. Keine Hölle – da hilft einem ein Himmel auch nichts mehr. Was wäre das Gute ohne das Böse? Wie sollte man denn die Tunichtgute dieser Welt zu guten Taten bewegen, wenn nicht durch Androhung höllischer, schlimmster, übelster, stinkender, schmerzhafter und überhaupt dingsigster Höllenstrafen? Ach so, war da nicht was? Irgendwas mit Jesus und Vergebung aller Sünden. Möglicherweise ist die Hölle ja auch schon seit zweitausend Jahren geschlossen. Könnte man direkt mal drüber predigen.
Nun ja, in Schweinfurt ist die Hölle jedenfalls bis jetzt noch da. Auch der Autor dieser Zeilen hat sich davon schon mehrfach überzeugt, das erste Mal übrigens ausgerechnet, wie passend, an Christi Himmelfahrt vor einigen Jahren. Eigentümer der Hölle ist – in Krisenzeiten wie diesen irgendwie auch passend – eine örtliche Bank. Diese wollte angeblich, so das Gerücht, die gesamte Hölle abreißen lassen und an ihrer Stelle Seniorenheime bauen lassen, möglicherweise mit alternativen Quälmethoden: Platte Rollatorenreifen, mies gelauntes Personal, ungenießbare Küche – die Möglichkeiten so einer Hölle in einem Seniorenheim sind nahezu unendlich. Sadisten aller Altenheime, vereinigt euch! Kommet herzu ins gepriesene Altenheim zu Schweinfurt, daselbst ihr nach Herzenslust arme Seniorinnen und Senioren quälen könnt!
Heiko Kuschel 2014
Gasthaus zur Hölle Schweinfurt
Aber nein. Entwarnung! Sie haben es sich vermutlich schon gedacht: Die Hölle – das ist in diesem Fall das Gasthaus zur Hölle, gelegen im malerischen Höllental, einer der schönsten Biergärten Schweinfurts. Lediglich der Pächter hat zu Mitte Januar gekündigt. Kann natürlich sein, dass die Hölle dann eine Weile geschlossen bleibt und dass das theologische Verwicklungen nach sich zieht, die heute noch gar nicht absehbar sind. Auf der Website der Hölle (nein, nicht hoelle.org!) steht schon: „Die Hölle schließt am 10. Januar 2016!“ Aber irgendwann wird es dort, in der Hölle, hoffentlich wieder himmlisch gutes Essen geben. Vielleicht auch Seniorenteller. Guten Appetit!