Es ist ein heikles Thema, denn es geht auch um Pietät. Um die Achtung vor den Toten. Aber eben auch um Geld. Die Frage: Wie transportiert man einen Verstorbenen von A nach B, sprich: zum Friedhof? Je weiter die zurückzulegende Entfernung ist, desto drängender wird das Ganze. Denn ehrlich gesagt: Jeder Beerdigungsunternehmer fährt natürlich gerne mal ein paar hundert Kilometer hin und her. Aber das kostet. Ob es nicht auch andere Möglichkeiten gäbe? Wesentlich günstigere?
Angesichts der Tatsache, dass die Urnenbeisetzung in unserem Lande immer größere Verbreitung erfährt, liegt eine Lösung absolut nahe: Die Post! Wer hat nicht in Zeiten des Bahnstreiks schon mal mit dem Gedanken gespielt, sich für eine Reise einfach per Paket selbst zu verschicken? Doch nein, das ist ein wenig schwierig. So ein 2 Meter langes Paket mit bis zu 100 Kilogramm Gewicht passt auch nicht wirklich in jede beliebige Paketstation. In einer Urne jedoch … ja, das wird tatsächlich häufiger gemacht als Sie denken. Die Post ist schließlich spezialisiert darauf, Pakete zu transportieren. Und für den Preis eines Paketes dreht der Bestatter nicht mal den Schlüssel seines Autos um.
Für die Angehörigen jedoch, die auf wichtige Post aus Bremerhaven warteten, zählte jeder Tag. Letzten Endes musste die Beerdigung tatsächlich verschoben werden, da der Verstorbene unter einem streikbedingten Paketberg, hm, begraben war. Letztlich aber wurde er doch wiedergefunden und wird nun nächsten Dienstag ganz ordnungsgemäß beigesetzt. Nochmal Glück gehabt.
Und die Moral von der Geschicht? Wer sich auf die Dienstleistungen der Post verlässt, hat eine gewisse Chance, seine eigene Beerdigung zu verpassen.