Eisig kalt ist es heute. Minus zehn Grad. Zwar glaube ich mich zu erinnern, dass in meiner Kindheit, also so vor dreihundertelfundzwanzig Jahren, die Temperaturen durchaus auch mal unter die 20-Grad-Grenze fielen. Aber vielleicht waren die Thermometerinnen und Thermometer damals noch anders geeicht. Außerdem gab es im Wetterbericht noch keine „gefühlte Temperatur“. Wie auch immer: Heute ist es wirklich kalt.
Doch halt – was ist mit dem Kopf, in dem sowieso schon die Grippeviren fröhliche Feten feiern? Der muss dringend gegen die klirrende Kälte isoliert werden. Nicht dass die Viren da drin noch Schnupfen kriegen.
Glücklicherweise haben die Erfinder des Talars auch für diesen Fall vorgesorgt. Zur Amtskleidung eines Pfarrers gehört ganz offiziell an der frischen Luft ein Barett. Also eine besondere Art von Kopfbedeckung, die von der Gestaltung, nun, sagen wir mal: ans Erscheinungsbild des Talars angepasst ist.
Kollege Alexander Ebel empfiehlt dafür eine ziemlich abenteuerlich anmutende Ohrenschützerkonstruktion, die mich etwas an das Computerinterface von Lobot, Lando Calrissians Sicherheitschef auf Bespin (Star Wars V und VI), erinnert. Wird von hinten aufgesetzt und klammert sich gewissermaßen an die Ohren. Coole Sache. Oder eher das Gegenteil. Warme Sache. Wünschenswert wäre noch eine Version mit eingebautem Akku und Beheizung. Na ja, so ein Computerinterface könnte man dann vielleicht auch gleich noch nachrüsten. Das flüstert einem dann die richtigen Worte für die Beerdigung direkt ins Ohr. Oder navigiert im großen Hauptfriedhof zum richtigen Grab (und wieder zurück, was mangels Begleitung durch Friedhofsangestellten manchmal tatsächlich der schwierigere Part ist).
Nun ja – mag ja eine tolle Erfindung sein. Hab ich aber gerade nicht vorrätig. So bleibt mir nur die gute alte Wollmütze. Es mag modisch und liturgisch eine Katastrophe sein. Aber zumindest werden meine armen Viren nicht krank.