Wir werden es in den Kirchenbänken tun.
Auf dem Bürgersteig.
Nach der Elternversammlung.
An der Supermarktkasse.
Auf der Bank vor der Linde.
Am Kaffeetisch.
An der Gulaschkanone.
Beim Waldspaziergang.
Im Schwimmbad.
In der Konzertpause.
Beim Paketabholen.
Im Wartezimmer.
Am Krankenhausbett.
Auf dem Bahnsteig.
Im Autohaus.
Nach der Chorprobe.
An der Ampel.
Im Klassenraum.
Nach dem Training.
Auf der Parkbank.
An der Mülltonne.
Im ICE.
Im Konzertgetümmel.
Auf dem Wochenmarkt.
Im Bibelkreis.
Beim Hotelfrühstück.
Am Geldautomaten.
Über den Gartenzaun.
An der Kirchentür.
Wir werden unverzagt,
immer weiter reden.
Uns nicht ausreden lassen,
zuhören zu können,
um nochmal neu zu reden,
denn es gibt keine echte Alternative,
als das Gegenüber
in Guerillataktik
immer wieder
nächstenzulieben.
Wir werden nicht verzagen und
niemandem unseren Hass schenken,
auch nicht unsere Resignation.
Wir werden einladen,
Tische aufbauen,
den kleinen Finger reichen.
Unverzagt.
Unbeirrt
verschlossene Türen öffnen.
Zagen,
zagt uns weg,
vom Sehen und Zuhören,
es streut Hasswurzeln
und Resignationssamen.
Einfach nicht zurück zu hassen,
durchbricht die Logik der Welt.
Darum werden wir es tun:
mit unseren vielen Stühlen
einfach mit bei denen am Rand sitzen,
der dann kein Rand mehr ist.
Mit unserem einen Brot,
eine Runde schmeißen
und es wird uns sein, als hätten wir viele.
Unser Stimmen werden Verstummten Stimmen geben,
dass niemand über sie triumphieren wird.
Wir werden Kleider aus bunten Farben tragen
und dem Grau nicht die Farbwahl überlassen.
Wir werden Herzenswärme über die
Köpfe derer halten,
die meinen,
der Himmel
falle ihnen bald auf den Kopf
und die vor Angst schon frieren.
Den Hass stopfen wir in alle seine Löcher zurück,
dass er unsichtbar und kraftlos
nur noch durch Ritzen dringen kann.
Das werden wir tun.
Unverzagt.
Und in Besonnenheit.
Gerade
und
unerbittlich liebe-voll.
Verkündend,
dass Böses nicht mit Bösem
vergolten werden kann
und nur Licht
Licht erschaffen kann.
Denn Gott hat uns nicht
einen Geist der Verzagtheit gegeben,
sondern
den Geist der Kraft
und der Liebe
und der Besonnenheit.
(2Tim 1,7)