Geistvoll in die Woche
Und Deine Lieblingszahl?
Mathematik ist eine der schönsten Beschäftigungen mit dem Wunder der Zahlen - aber auch wenn man sich nicht für Pi oder Phi begeistern kann, kann man eine ganz große Nummer sein...?

Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu Zahlen. Die Beziehung ist so besonders, dass ich bisweilen den Namen von weitläufigen Bekannten nicht mehr weiß,- aber mir ihr Geburtsdatum oder ihre Telefonnummer noch sehr präsent ist, wenn man sich zufällig begegnet. Vermutlich hätte ich also eher Mathematiker statt Schriftsteller werden sollen, aber Buchstaben kommen mit meinem anarchischen Gemüt dann letztlich doch besser zurecht als Zahlen, die im Normalfall sehr unflexibel sind und beharrlich an ihrem Platz bleiben, während die Buchstaben von mir frei kombiniert nach meiner (und ihrer eigenen) Pfeife tanzen. Anders gesagt: für einen Mathematiker mangelt es mir an Kompromissbereitschaft. 

Dennoch möchte ich heute eine Ode auf die Zahlen singen. Zumal heute der internationalen Pi-Annäherungstag ist. (nicht zu verwechseln mit dem Pi-Day, der natürlich am 14.3. gefeiert wird!). Der Pi-Annäherungstag ist am 22.7. weil die angenäherte Darstellung von ? durch Archimedes sich auf 22/7 ? 3,14 bezieht. Und da Pi eine der schönsten aller unendlichen Zahlen ist, hab ich sie hier auch nochmal erwähnt. Wer sich näher für die Beziehung von Pi zu biblischen Texten und rabbinischen Auslegungen interessiert, dem empfehle ich diesen Artikel hier.
Ich wollte aber ganz allgemein über Zahlen sprechen, ihre Schönheit und was wir Gutes damit bewirken können. 

Zahlen werden in fast allen Kulturen Bedeutungen zugeschrieben, teils bis ins Absurde hinein: so fehlen in manchen Hotels die Stockwerke 4 und 13, weil den beiden Zahlen Unglück zugeschrieben wird, und bei uns, im Judentum, ist es so, dass jeder Buchstabe im hebräischen Alphabet auch einer Zahl entspricht, was zahlreiche zusätzliche Interpretation von Texten erlaubt und nahelegt. So ist die Zahl 18, die dem hebräischen Chaj entspricht, was "Leben" heisst, eine Glückszahl. 

Davon losgelöst hat aber fast jeder Mensch eine persönliche "Glückszahl"- also eine Zahl, die ihm besonders gefällt. Und daraus kann man neben dem Odesingen etwas Gutes kreieren. Ich möchte Euch eine Challenge vorschlagen- ganz für Euch selbst: Nehmt Eure Lieblingszahl und schreibt genauso viele Dinge auf, die Ihr positiv verändern wollt. Für Euch und für andere.
Wenn also Deine Lieblingszahl die 7 wäre, dann kannst Du zum Beispiel:

1. Jedem ein Lächeln schenken, der eins benötigt

2. einem Obdachlosen einen Kaffee spendieren

3. und noch ein belegtes Brötchen

4. sich Zeit nehmen für einen Text, den man schon lange lesen wollte

5. einen Blutspendetermin machen

6. freiwillig eine Straße von Müll säubern

7. die Tante anrufen, die zwar nervig ist am Telefon, aber eben auch sehr einsam.

Das ist das beste, was man mit Zahlen machen kann: sie in gute Taten umsetzen. 
- Und falls Deine Lieblingszahl 8 ist: dann poste diesen Artikel auf Facebook oder Insta, erzähl dort, was Deine Lieblingszahl ist und was Du aus ihr zu tun gedenkst- und fordere andere auf, es auch mal zu probieren. Das wird dann quasi eine Exponentialfunktion der Liebe... 
-Vielleicht kann man mit Lieblingszahlen die Welt retten. :)