... doch es gab eine Sache, die ich bei jedem Umzug berücksichtigt habe: Mein eigener Gottplatz. Ich bin der festen Überzeugung, dass nicht nur jedes Familienmitglied, sondern auch Gott bei der Raumvergabe in einer neuen Wohnung berücksichtigt werden sollte. Ein einfaches Kreuz an der Wand reicht dabei nicht aus. Ich brauche einen Ort, an dem ich meine Spiritualität erwecken, ausleben und mich körperlich aufhalten kann. Dabei ist es wichtig, dass dieser Ort ästhetisch ansprechend ist, wenig Ablenkung bietet und ich ihn nicht nur für Gebet und Meditation, sondern auch für meine Predigten und Workouts nutzen kann. Es sollte ein Ort sein, an dem ich mich mit Gott verbinden und meine Gedanken sortieren kann. Dieser Ort sollte frei von Ablenkung sein und genug Platz bieten.
Momentan wohne ich bei meinen Schwiegereltern und habe leider keinen eigenen Gottplatz. Das Fehlen dieses Raumes hat Auswirkungen auf mein spirituelles Leben, da ich weniger Zeit mit Gott verbringe und weniger kreativ bin. Dieser Zustand zeigt an, es ist nur eine Übergangslösung, bald werde ich wieder einen eigenen Gottplatz haben.
Ich finde, dass Wintergärten sich besonders gut für einen Gottplatz eignen, denn sie schaffen eine einzigartige Atmosphäre. Der Raum bringt die Natur ins Hausinnere, ermöglicht aber gleichzeitig, von den schützenden Wänden des Hauses umgeben zu sein. So entsteht eine warme, einladende Atmosphäre, die sich perfekt für meine spirituelle Praxis eignet. Wenn ich mir in Gedanken meinen eigenen Wintergarten vorstelle, spüre ich sofort die ruhige und friedvolle Stimmung, die durch die umgebende Natur entsteht. Ich kann mir vorstellen, wie ich in meinem Wintergarten meditiere oder bete und dabei den Klang des Regens auf dem Glasdach höre. Momentan tröste ich mich mit der "Googlebildersuche": Ich habe mich durch unzählige Bilder von gemütlichen Wintergärten geklickt und kann es kaum erwarten, meinen eigenen Raum zu schaffen und die Atmosphäre in meinem Gottplatz zu genießen.
Es wäre großartig, wenn es so eine Art christliche „Feng-Shui-Berater*innen“ geben würde, die uns dabei helfen könnten, unsere Wohnungen so zu gestalten, dass sie unseren spirituellen Bedürfnissen entsprechen. Bis dahin müssen wir uns selbst darum kümmern, unseren eigenen heiligen Platz in unserer Wohnung zu schaffen.
Ob es in meiner neuen Wohnung einen Wintergarten geben wird, weiß ich noch nicht. Doch eins ist sicher: nicht nur jedes Familienmitglied, sondern auch Gott braucht einen Platz in meiner Wohnung. Ein Wintergarten kann dieser Platz sein, aber es gibt auch andere schöne Orte, die Spiritualität freisetzen können.
Als Pastorin ist es für mich besonders wichtig, dass ich nicht nur in meiner Kirche, sondern auch zuhause eine Verbindung zu Gott spüre. Ein eigener Gottplatz ist dafür unerlässlich. Denn nur wenn ich mich mit Gott verbunden fühle, kann ich auch andere Menschen in ihrer Spiritualität unterstützen und begleiten.