Don't give me what I want
Suchen führt ins Bekannte. Finden bedeutet anders gefunden werden.

Wer sucht, findet das Passende. Vielleicht .
Was paßt, ist zuvor in meinem Kopf.
Ich finde die laktosefreie Milch im großen Kühlschrank, weil ich weiß, dass die Packung blauweiß ist mit einer Milchkanne drauf. Ich scanne den Inhalt des Schranks, weil ich eine innere Vorstellung habe. Finde ich die Packung nicht, dann gehe ich leer aus.

Ich übersehe vielleicht, dass da auch ein Karton mit Hafermilch steht. Auf die war ich halt nicht abonniert. Wäre aber auch brauchbar gewesen. Nun Kaffee schwarz.

Claudia suchte einen Mann, der -wie sie - keine Kinder haben will. Sie suchte schon lange. Bislang gab es solche, aber die wollten dies oder das oder sie nicht. Bis sie nach einer Urlaubsliebe hinterm Deich schwanger wurde. Heute hat sie zwei frische Kinder mit genau diesem Mann. Hinterm Deich. Wo sie nie hinwollte. Und es ist gut.


Es hat Claudia gefunden in einem Augenblick der Unachtsamkeit -  könnte man sagen.
Als ihre genaue Vorstellung vom richtigen Mann schwächelte.

Da hat der Geist geschmunzelt und zugegriffen.

Der wartet ja auf die Lücken im Abgezäunten.
Und Zack! ist Licht und Luft im Gehäuse, und ja klar - auch Chaos.
Aber ohne Chaos wird man nicht erfunden.

Also, lieber Gott, behüte mich vor meinen festen An- und Absichten.

Don't give me what I want.
Spür mich auf.
Ertappe mich.