Hier ein Beispiel-Tweet:
„Die Kölner Weihnachtsmärkte sind so schön!
Und Ungeimpfte herzlich willkommen.
Nur der Mix aus Kölsch und Glühwein bekommt mir nicht so ganz.
Wenigstens macht der Alkohol aber gesellig und unachtsam.“
Erst verstand ich ihn nicht so ganz: Sollte das jetzt Ironie sein oder freut sich wirklich jemand Ungeimpftes über eine scheinbare Normalität? Dann las ich den Absender: @realB11529
Und im Profil steht: Hier twittert die neue SARS-CoV-2 Variante über ihre Tour durch Deutschland. Es geht also um Omikron, die neue Variante, die südafrikanische Forscher glücklicherweise früh identifiziert haben.
Aus dem Fußballstadion bspw. beschreibt Omikron, wie er „Mischaäl“ kennenlernt hat und jetzt mit ihm nach Hause geht:
„Erinnert ihr euch an den Ungeimpften aus dem Stadion?
Seine Freunde nennen ihn Mischaäl.
Der war heut den ganzen Tag zu Hause. Aber morgen gehen wir auf Arbeit.
Ich bin gespannt welchen Beruf er hat.
Kommt ihr mit?“
Corona-Zynismus: Er ist also auch bei mir eingezogen! Ich habe herzlich lachen müssen über die Tweets von Omikron und habe alle weiteren am Stück gelesen. Es ist so weit, auch ich bin unten angekommen, kein Bock mehr auf Einschränkungen, Hygienekonzepte und Pipapo, nicht jetzt wo Weihnachten kommt.
Und dann kommt da nach fast zwei Jahren dieser Account, gibt sich den Namen einer Virusvariante, die laut WHO „besorgniserregend“ ist und zeigt, was gehen könnte, wenn alles wieder so ist, wie wir es kennen. Omikron ist der 15. Buchstabe, d.h. wir haben also schon 14 Varianten hinter uns?!
Soll Omikron twittern, letztlich erinnert er mich nur an all die Buchstaben, die schon da waren oder noch kommen. Egal, was in der Mitte so los ist: Anfang und Ende, Alpha und Omega sind schon gesetzt. Gott setzt Anfang und Ende, Omikron hat nur das dazwischen in der Hand.
„Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude,
A und O, Anfang und Ende steht da.“
„Jesus ist kommen, nun springen die Banden,
Stricke des Todes, die reißen entzwei.“