Oft angesammelt in einer sog. „Klappkiste“! Darin stauen sich in deutschen Haushalten die verschiedensten Glasobjekte an. Es beginnt immer gleich: Erst werden sie ordentlich nebeneinander auf dem Glasrücken hingestellt, wenn der Boden der Kiste voll ist, legt man die nächste Schicht verkantet zwischen die erste Schicht. Mit der dritten Lage ist dann langsam die Pyramidenform erkennbar, dennoch hat sich diese noch lange nicht zugespitzt. Selbst das aufdringliche Klirren der heruntergefallener Glasobjekte auf den Fliesenboden in der Küche nehme ich meistens nicht als Anzeichen für ein Wegbringen wahr, sondern vielmehr als Herausforderung „Mal sehen, was noch so geht!“. Irgendwann ist es dann zu spät, man hat wieder den Punkt verpasst, an dem es noch einfach gewesen wäre, die Kiste zu nehmen, die Treppe herunterzutragen, um sie locker-flockig ins Auto zu packen. Meistens muss ich die oberen Schichten abtragen und in extra Stoffbeutel packen, nur dafür habe ich diese übrigens. Dann balanciere ich die randvolle Kiste in beiden Händen nach unten und wenn ich Glück habe, mit nur einem zusätzlichen Beutel an jedem Handgelenk.
Warum bitte nehme ich diese Kiste nicht viel früher mit, zumal ich mehrfach täglich am Glascontainer vorbeikomme, an dem ich sogar gut halten kann, ganz ohne Umweg. Ich muss nur kurz anhalten, aussteigen und das Gals wegschmeißen.
Als Pastorin höre ich bei Vorbereitungsgesprächen auf eine kirchliche Trauung hin ständig, dass ein*e Partner*in für den Müll zuständig ist, meistens der Part, der nicht so viel im Haushalt hilft, quasi nach dem Motto: „Nur den Müll, mehr verlange ich doch gar nicht, aber nicht mal das klappt!“
So ist es bei mir, bzw. uns auch! Seit Kindestagen, bin ich die Müllfrau in den Haushalten, in denen ich lebe und mich nervt das hart. Ich erfülle diese Aufgabe nie zufriedenstellend. Mehrfach die Woche ärgere ich mich über die Müllsituation und bemitleide mich, dass das Los mich getroffen hat. Das ist doch eindeutig vertane Lebenszeit! Es muss schließlich erledigt werden und wie es scheint, bin ich dafür lebenslänglich auserkoren. Damit es mir nicht weiterhin unnötig Lebensenergie raubt, nehme in einem ersten Schritt hiermit mein Schicksal an.
Ich möchte aber gelichzeitig den kommenden Monat nutzen, Wege ausprobieren, die mir das leichter erträglich machen. Ich möchte meine Situation diesbezüglich verbessern, um meiner Familie eine gute Müllfrau zu werden, keinen Frust mehr zu schieben, um mich quasi von dem Müll zu befreien.
Wir hören uns hier wieder…