2020 ist das Jahr der Pandemie, Corona ist in aller Munde, es nervt, es schränkt uns ein, es lässt Menschen jede Vernunft vergessen und es verbreitet Unruhe und scheucht auf. Und ich weiß, es ist ein schreckliches Jahr in der Geschichte, viele Tote sind zu betrauern, viele ältere Menschen mussten so lange in Isolation leben, es gibt überall Existenzen die zerstört wurden oder kurz vor dem Aus stehen, ABER: „Ich habe einen Lauf!"
Darf man das 2020 überhaupt hinausschreien? Es nicht nur still vor Gott bringen, sondern auch allen zeigen? Es ist einfach alles da: Ich arbeite in meinem Traumberuf an einem bezaubernden Ort, habe ein erfolgreiches Projekt gestartet, erweitere meine kleine Familie und kann es mir erlauben, mir die kleinen Alltagswünsche sofort zu erfüllen. Es läuft gerade so gut, zu gut, zu einfach. Es gab noch nie eine vergleichbar ausgelassenere und unbeschwertere Phase in meinem Leben, als die jetzige.
Und nun bleibt die Frage, habe ich Gott vergessen? Muss er in guten Zeiten hinten anstehen? Es würde zu dem passen, was immer gesagt wird, dass die Kirchen nur dann voll seien, wenn es den Menschen schlecht gehe.
Aber irgendwie funktioniert das jetzt anders. Gott ist präsenter denn je, ich bin ständig in Gedanken bei ihm, danke ihm. Ich frage die alte Frage: Warum ausgerechnet ich? Aber meine sie ganz anders. Ich spreche mit ihm, ob das die Momente sind, wo ich den Segen spüre? Den, den er einst Abraham und Konsorten versprochen hat. Ich bete viel mehr, sinne über das Reich Gottes nach, dass man schon hier auf dieser Erde erahnen kann. „Ich habe einen Lauf!"
Ich komme zum Ende, denn das soll ein spiritueller Wocheneinstieg sein und ich ahne, diese Geschichte kann nicht noch besser werden. Eines Tages werde ich mir diese Zeilen wieder durchlesen und sie werden dann kein Ende, sondern ein neuer Anfang sein.