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Das neue LGBTQIA*-Buch
Buchrezension
Ein modernes LGBTIQ-Lexikon
Ein gut zugängliches und dabei sehr gehaltvolles Buch über die Geschichte, Kämpfe, Begriffe und die Vielfalt von LGBTIQ und deren breites Themenspektrum, mit anschaulichen Bildern, spannenden Erklärungen und historischen Facts aus aller Welt. Das hat Katharina Payk für Sie entdeckt.

Letzte Woche habe ich es in meiner Lieblingsbuchhandlung entdeckt: „Das LGBTQIA-Buch“ – gerade neu erschienen. Ich feiere es seit Tagen, möchte es gar nicht mehr weglegen, und daher kommt hier eine kleine Rezension zu diesem bunten und fundierten Nachschlagewerk, das ich wärmstens empfehle. 

Vorweg: Das Buch ist unglaublich umfangreich; allein schon der geschichtliche Abriss in sechs Hauptkapiteln zu Homo- und Bisexualität sowie Gender ist bemerkenswert: Angefangen im alten Griechenland, Rom, China, Indien sowie bei den frühen Christ:innen und dem frühen Islam geht es über das Mittelalter in verschiedenen Ländern und Kulturen bis hin zu heutigen Auffassungen und Konzepten wie Identität, Pride und Öffentlichkeit.

Dabei werden die wichtigsten historischen Meilensteine und sozialen Errungenschaften erfasst und erklärt: etwa, was die Stonewall-Aufstände waren, wann das erste Mal von Asexualität gesprochen wurde oder seit wann wir sexuelle Identität als ein Kontinuum begreifen.

Zu jedem Thema und Ereignis werden die dabei beeinflussenden Persönlichkeiten in informativen Kurzporträts vorgestellt, darunter Sappho, Judith Butler, Alfred Kinsey, Magnus Hirschfeld und ebenso viele weniger bekannte, aber nicht weniger wichtige, Menschen. 

Es findet alles seine Erwähnung und Beschreibung: von schwulen, lesbischen, bi-, inter- und trans-Themen, Regenbogenfamilien und Drag bis hin zu Crip Theory (Queer Disability) und Anti-AIDS-Bewegung (ACT UP) – alle Begebenheiten werden kontextualisiert und somit leicht verstehbar. Da Religion eine große Rolle in der Ordnung von Gesellschaft gespielt hat und immer noch spielt und somit auch großen Einfluss auf die Art und Weise hat, wie mit Sexualität und Gender umgegangen wird, bekommt dieses Feld viel Aufmerksamkeit in dem Buch. Dadurch können sowohl Barrieren als auch Entwicklungen im Kampf für Vielfalt und Selbstbestimmung besser verstanden werden.

Über 300 Seiten hat das Buch; aber jede Seite ist ansprechend gestaltet, so dass es kein bisschen anstrengend wird, in dem Buch zu blättern. Es gibt Grafiken, Texte, kleine Zeitleisten und Bilder. Jeder Beitrag ist sozusagen „snackable content“ – schnell gelesen, gut aufzufassen – und dabei trotzdem fundiert und gehaltvoll. Es eignet sich gut zum Einstieg, zum Nachschlagen, aber gleichzeitig auch für LGBTIQ-Geschulte – auch ich habe viele Seitenblicke und zusätzliche Informationen auf Themen, die mir eigentlich vertraut sind, gewonnen. Ich möchte diesen Band in meiner Bibliothek nicht mehr missen!

Ein kleines Manko aus meiner Perspektive: Leider ist das Buch im Original englischsprachig und ist besonders auf den amerikanischen und englischen Kontext bezogen. An vielen Stellen hätten mich die jeweiligen Begebenheiten des deutschsprachigen Raums – etwa Errungenschaften und Personen – zusätzlich interessiert. Aber die muss man dann eben extra nachschlagen.

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Das LGBTQIA*-Buch (aus der Reihe „Big Ideas, einfach erklärt“), hg. von Jon Astbury u.a., übers. von Valo Christiansen, Friederike Hofert und Corinna Saal, Dorling Kindersley Verlag GmbH, München 2024.

Kleiner Tipp: Supportet eure queere und/oder feministische Buchhandlung in eurer Stadt und kauft oder bestellt es dort! <3