Am 19. März hat Papst Franziskus seine lang erwarteten Schlussfolgerungen aus der Familiensynode vorgelegt. "Amoris Laetitia" - "Freude (an) der Liebe" heißt das Dokument.
Freuen können sich geschiedene und wiederverheiratete Paare, denn für den Umgang mit ihnen gibt es nun einen großen seelsorgerlichen Ermessensspielraum.
Wenig Grund zur Freude haben dagegen gleichgeschlechtliche Paare und Queers allgemein: Ganz offensichtlich hält der Papst weiterhin an dem Grundverständnis von Sexualität fest, dass dabei aus Liebe Fruchtbarkeit wird (5. Kapitel: "Die Liebe, die fruchtbar wird"). Er macht sich daher eine Aussage der Abschlusserklärung der Familiensynode zu eigen und sagt, es gebe "keinerlei Fundament dafür, zwischen den homosexuellen Lebensgemeinschaften und dem Plan Gottes über Ehe und Familie Analogien herzustellen" (Nr. 251). Menschen mit homosexuellen Tendenzen (sic!) sei mit Würde und Respekt zu begegnen, Aufgabe der Seelsorge sei es, "eine respektvolle Begleitung zu gewährleisten, damit diejenigen, welche
die homosexuelle Tendenz zeigen, die notwendigen Hilfen bekommen können, um den Willen Gottes in ihrem Leben zu begreifen und ganz zu
erfüllen" (Nr. 250) - damit könnten sogar Konversionsversuche neuen Aufwind bekommen!
Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung kommentiert daher deutlich: "Bitter, unbarmherzig und ohne Liebe" sei das Schreiben aus Sicht homosexueller Menschen.