Für mich bedeutet der Kirchentag in Dortmund vor allem eins: das Gefühl, nach Hause zu kommen. Hier in Dortmund kenne ich die Straßen und Wege, Parks und Ruheoasen – etwas, was ich auch nach über zwei Jahren von Frankfurt nicht behaupten kann.
Sechs Jahre habe ich – mit Unterbrechungen – in dieser wundervollen Stadt im Ruhrgebiet gelebt. Meine erste eigene Wohnung, mein erster eigener Job und unzählige schöne Erinnerungen und Freundschaften verknüpfe ich mit diesem Ort. Jetzt hierher zurück zu kommen, ist etwas ganz besonderes für mich. Und allein schon wegen all dieser wundervollen Erinnerungen, die ich mit dieser Stadt verbinde, kann es nur ein ganz zauberhafter Kirchentag werden.
Schon der Anblick des schönsten Stadion Europas, des ehemaligen Westfalenstadions (ich weigere mich immer noch standhaft, es Signal-Iduna-Park zu nennen) lässt Erinnerungen wach werden. Semestereröffnungen meiner Uni, der TU Dortmund, haben dort stattgefunden und als Ersti gab’s gleich eine Freikarte für ein BVB-Spiel. Und im Raum, in dem die Presseakkreditierung stattfindet, gab’s dann gleich das nächste Wiedersehen mit einem alten Bekannten – oder zumindest mit seiner Wachsfigur: Aki Schmidt.
Für meinen allerersten Fernsehbeitrag bei Do1, als es um Geschichten von Glück ging, durften ein paar Studierende und ich mit der BVB-Legende Alfred "Aki" Schmidt auf dem Rasen des Stadions "Rote Erde" kicken, wo er uns von seinen Erinnerungen an grandiose Spiele erzählt hat und wie glücklich er beim BVB war. "Nur die Schalker schlagen!", ist mir von ihm in Erinnerung geblieben. Und natürlich eine weitere, klassisch dortmunderische Haltung: "Auf dem Platz gab es Feuer, danach Pilsken." Aki hat uns auch durchs Stadion geführt und uns seine Wachsfigur gezeigt – das war 2011.
Jetzt wieder dort zu stehen, hat mich berührt. Eigentlich nur eine Kleinigkeit, aber eine mit großer Wirkung für mich. Ich merke schon, dass dieser Kirchentag für mich nicht nur von seinen eigenen Aktionen leben wird, sondern auch von den Erinnerungen, die ich mit den Orten verbinde. Denn schon in der Innenstadt - an der Reinoldikirche - sind da wieder diese Erinnerungen und Vergleiche. Wenn dort sonst Wagen und Zelte stehen, ist es 30 Grad kühler und Weihnachten steht vor der Tür. Wo jetzt die mobile Kirche steht, ist sonst das Ponnyreiten. Ich könnte noch ewig so weiter machen.
Dortmund ist die Stadt, die ich in- und auswendig kenne und liebe - und doch irgendwie nicht. Irgendwie ist halt doch überall Kirchentag.