Liebe evangelisch.de-Nutzerinnen und -Nutzer,
es ist der wohl größte Steuerbetrug in der deutschen Geschichte: Um mehr als 30 Milliarden Euro wurde der deutsche Staat betrogen, haben Recherchen der Zeit und der ARD ergeben. "Cum-Ex" und "Cum-Cum" heißen diese windigen Geschäfte, mit denen sich Investoren eine angeblich entgangene Kapitalertragssteuer mehrfach haben zurückerstatten lassen. In der ausführlichen Recherche der Zeit zum Cum-Ex-Steuerbetrug findet sich dieser erstaunliche Satz, der bei einem Treffen der Schwindel-Bänker gefallen sein soll: "Bei Meetings mit Bankern fallen Sprüche wie: 'Wer sich nicht damit identifizieren kann, dass in Deutschland weniger Kindergärten gebaut werden, weil wir solche Geschäfte machen, der ist hier falsch.'"
Daraus spricht eine bondenlose Verachtung für alle anderen in der Welt, die nicht zum exklusiven Kreis der millionenschweren Steuerbetrüger gehören. Nun ist es billig, auf Bänkern rumzuhauen, aber in diesem Fall bestätigen sie einfach alle Vorurteile über skrupellose, geldgierige Finanzhaie. Der ausgesprochene Mangel an Verantwortungsgefühl, Solidarität und Nächstenliebe, der daraus spricht, macht mich fassungslos.
In der vergangenen Woche hat der ehemalige FBI-Direktor James Comey vor dem Intelligence Committee des US-Senats ausgesagt und die Briten haben es geschafft, ihre Regierung mitten in den Brexit-Verhandlungen auf noch wackligere Füße zu stellen. Aber die Cum-Ex-Recherchen stellen beides locker in den Schatten. Weil es eine der wichtigsten Geschichten der letzten Zeit ist, höre ich jetzt hier auf und bitte euch und Sie alle, die Recherchen der Zeit zu lesen oder den Panorama-Beitrag der ARD dazu anzuschauen:
Die Recherchen der Zeit zum Cum-Ex-Steuerbetrug
Der ARD-Panorama-Beitrag zum Cum-Ex-Steuerbetrug
Ich wünsche euch und Ihnen trotzdem ein gesegnetes Wochenende!
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