Die Frage der Woche, Folge 81: Was war da mit der Bombe?
Drei Lesetipps für die ruhige Zeit.

Liebe evangelisch.de-Nutzerinnen und -Nutzer,

Weihnachten ist fast da. Ich hoffe, dass Sie in diesen Tagen auch ein bisschen Zeit für sich und die Menschen um Sie herum haben. Ich habe diese Woche etwas anderes vor als sonst: Ich möchte Ihnen drei Leseempfehlungen geben für Texte, die mich in den vergangenen Wochen beschäftigt haben, und vielleicht haben Sie auch Zeit dafür.

Aber bevor Sie die von mir bekommen, hätte ich gern etwas von Ihnen, und zwar einen Adventskranz! Fotografieren Sie einen und laden das Bild auf Reformaction2017.de hoch, dann schaffen wir alle gemeinsam zum 4. Advent die 500 Kränze!

Mely Kiyaks Rede beim Otto-Brenner-Preis

Meine erste Leseempfehlung ist die Rede von Mely Kiyak, die in diesem Jahr den Otto-Brenner-Preis bekommen hat, dokumentiert auf Übermedien:

Der Hass ist nicht neu. Für uns nicht. - Mely Kiyak

"Wir könnten das, was oft als die Angelegenheit der Anderen begriffen wird, zu unserer gemeinsamen Angelegenheit machen. Das nennt man Zusammenhalt. Klingt kitschig, hilft aber. Im Kleinen und im Großen."

Die halbstündige Rede gibt es auch auf YouTube zum Nachschauen/-hören.

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Der Bomben-Text und seine Folgen

Meine zweite Empfehlung ist ein Trio von Texten über Big Data, Facebook, Trump und die Firma Cambridge Analytics. Dieser "Bomben"-Text hat Anfang Dezember hohe Wellen geschlagen und einiges an Widerspruch erhalten:

Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt - Hannes Grassegger und Mikael Krogerus

Der Text ist umstritten, weil er einige Aussagen von und über Cambridge Analytics unkritisch übernimmt, die andere Beobachter für überzogen halten. Es geht im Kern darum, wie sehr die personenspezifische Wahlwerbung auf Facebook dazu beigetragen hat, dass Donald Trump die US-Wahl gewonnen hat. Die wesentliche Kritik an dem Text hat Sascha Kösch auf de-bug zusammengefasst. Sehr gut und überlegt haben dann Hendrik Lehmann und Kai Müller im Tagesspiegel dazu geschrieben, auch mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl.

Ein Ruf nach mehr Verantwortung

Michael Seemann (@mspro auf Twitter) hat in seinem Text "Ihr kämpft immer noch gegen die falsche Dystopie" einen Rant rausgelassen. Er stellt darin die Angst vor Überwachung und die Möglichkeiten der ungebremsten Meinungsäußerung im INnternet gegenüber und vertritt eine klare These, was davon problematischer ist:

"Wir waren naiv. Wir dachten der Staat, die Institutionen und die Unternehmen seien die Bösen. Der Mensch müsse nur befreit werden, denn der Mensch, der sei gut. Wir haben uns geirrt."

*

Wenn ihr nur Zeit für einen Text haben solltet, dann empfehle ich Lehmann und Müller, "Ist das die Zukunft der Wahl?" Aber alle oben verlinkten Tipps haben mich in den vergangenen Wochen zum Nachdenken und zum Weiterdenken gebracht. Und wer gar keine Lust auf Lesen hat, kann stattdessen in diesem netten Tool von der Berliner Morgenpost Trumps versprochene Mauer zwischen den USA und Mexiko auf der Weltkarte hin- und herschieben.

Ich wünsche euch und Ihnen ein gesegnetes Wochenende!


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Ich werfe immer am Samstag an dieser Stelle einen Blick auf die vergangene Woche und beantworte außerdem Ihre Fragen zu evangelisch.de, so gut ich kann. Ich wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Start ins Wochenende!