Liebe evangelisch.de-Nutzerinnen und -Nutzer,
uns erreicht immer wieder folgende Anfrage:
"Kann ich das Bild von diesem oder jenen Artikel für meinen Gemeindebrief/ meine Webseite/ meine Präsentation (nichtzutreffendes bitte streichen) nutzen?"
Die Antwort darauf ist in den allermeisten Fällen: Leider nicht. Wir kaufen die Bilder, die wir auf evangelisch.de verwenden, aus verschiedenen Quellen ein, und zwar immer für die Nutzung auf evangelisch.de. Bildagenturen wie epd-bild, iStock, Thinkstock oder Ostkreuz verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von Bildrechten. Unsere Verträge lassen daher nicht zu, dass wir die eingekauften Bilder einfach weitergeben, auch nicht für nicht-kommerzielle Zwecke.
Es gibt aber neben diesen Agenturen für den kirchlichen Bereich eine gute Bildquelle, die für sehr viele Gelegenheiten Fotos und Grafiken bereithält: Das Magazin "Der Gemeindebrief" hat eine Online-Datenbank, die Material für den Abdruck oder die weitere Nutzung bereitstellt. Die meisten Anfragen, die bei uns landen, geben wir dorthin weiter, weil die meisten Gemeinden bereits Abonnenten des Magazins sind und daher Zugriff auf diese Bilder haben.
Wikimedia Commons ist eine weitere gute Bildquelle für honorarfreie Fotos, allerdings müssen Sie hier immer die richtigen Bildnachweise einfügen. Bildrechte sind gerade im Internet nicht trivial, und unrechtmäßig verwendete oder falsch ausgezeichnete Bilder können richtig teuer werden. Wenn Sie Bilder suchen, nehmen Sie sie daher nicht direkt aus der Google-Bildersuche!
Fast genau so oft wie die Frage nach Bildern erreicht uns die Frage nach dem Thema Homosexualität. Dazu schreibt uns beispielsweise Thomas B. per E-Mail:
"Gibts eigentlich noch andere Themen als Lesben und Schwule? Ist diese Website speziell auf diese Minderheit ausgerichtet?"
Der Eindruck, das Thema sexueller Orientierung käme sehr oft vor, entsteht vor allem dadurch, dass unser Blog "kreuz & queer" regelmäßig auf der evangelisch.de-Startseite erscheint, etwa alle zwei Tage, immer nach dem Altpapier. Wir haben dieses Blog eingerichtet und Autoren dafür gesucht, weil der Umgang mit Homosexuellen innerhalb der Kirche immer noch ein großes Streitthema ist. Evangelisch.de richtet sich nicht speziell an die LGBTI*-Community, sondern an alle engagierten evangelischen Christen, und unter denen schlägt das Thema nach wie vor Wellen. Da geht es um das Schriftverständnis ebenso wie um die Autonomie der Gemeinden (zum Beispiel im Falle von "Oma Marie"), und das sind Fragen, die Gläubige und Gemeinden im Innersten bewegen.
Neben der Flüchtlingsdebatte, dem Gedenken an den großen Theologen Dietrich Bonhoeffer und dem aktuellen Streit um das Alte Testament war die Diskussion um den Umgang mit Homosexualität im Monat April eines der vier Top-Themen, die sich in den Zugriffszahlen widerspiegeln.
Zugleich sehe ich aber in der prinzipiellen Ausgrenzung von Menschen aufgrund eines unveränderlichen Wesenszuges eine zutiefst unevangelische, unchristliche Handlung, die durch das Studium der Bibel und des Leben Jesu nicht nachvollziehbar begründet werden kann. Nur weil jemand anders lebt oder nicht so ist wie man selbst, darf man ihn nicht ausschließen oder ihm/ihr nicht die gleichen Rechte zubilligen. Jesus lebt das vor, sei es im Zugehen auf die Ehebrecherin, im Besuch bei den Zöllnern oder in der Begegnung mit der Sünderin (Lukas 7,36ff). Dieses Vorbild nehmen wir ernst.
Aber es gibt unter dem Dach der evangelischen Kirche deutlich andere Interpretationen dazu. Sie reichen von kompletter Ablehnung homosexueller Menschen bis zu der Pseudo-Akzeptanz von "liebt den Sünder, nicht die Sünde". Institutionell sind die Landeskirchen zwar sehr weit in der Gleichstellung aller Paare, aber natürlich bestimmen die nicht das Wort von der Kanzel. Jede Gemeinde ist anders. Diese Vielfalt macht unsere Kirche ja in ihrem Wesen aus. Nur das von Jesus gelegte Fundament (Matthäus 22,37-40) darf ein Christ dabei nicht verlassen. Das macht die Diskussion über den Umgang mit gleichgeschlechtlicher Liebe so aktuell - und deswegen ist das ein Thema auf evangelisch.de.
Wenn Sie noch weitere, andere oder neue Fragen zu evangelisch.de oder unseren Themen haben, sind die Redaktion und ich auf vielen verschiedenen Kanälen erreichbar:
- evangelisch.de auf Twitter unter @evangelisch_de
- ich selbst auf Twitter unter @dailybug
- evangelisch.de auf Facebook
- E-Mail für alle inhaltlichen Fragen und Anregungen
- E-Mails für alle technischen Probleme, die Ihnen auffallen
Alle Fragen zu Kirche und Glauben beantwortet Ihnen unser Pastor Frank Muchlinsky auf fragen.evangelisch.de.
Ich werde immer am Freitagabend an dieser Stelle ihre Fragen beantworten, so gut ich kann, und wünsche euch und Ihnen einen gesegneten Start ins Wochenende!