Das Wahlplakat von Gruner + Jahr
Warum es letztlich gefährlich ist, dass der Erfolg journalistischer Texte heute sehr genau messbar ist. Was Donald Trump mit einem 2015 getöteten Löwen zu tun hat. Was der Unterschied zwischen einem Ministerpräsidenten und einem Chefredakteur ist. Was Fotografen erleben, die seit 2014 Pegida-Demos dokumentieren. Warum Mehmet Scholl nicht der Hellste ist.

32 Journalisten suchen derzeit „jeden Parkzettel heraus, den sie mal für Falschparken bekommen haben, um zu sehen, was gegen sie vorliegt“. Das hat gerade Arnd Henze aus dem ARD-Hauptstadtstudio in einem Interview mit dem Deutschlandfunk-Magazin @mediasres erzählt. Es geht um jene Medienvertreter, denen vor einem Monat nachträglich die Arbeitserlaubnis fürs G20-Pressezentrum entzogen wurde (siehe dieses und dieses Altpapier), und Henze gehörte zu jenen, die zu diesen Presse- und Berufsfreiheitseinschränkungen wichtige Recherchen beigetragen haben. Was ist nun der Anlass des aktuellen Interviews?

"Wir sind bis heute keinen Schritt weiter, was das Verständnis dessen, was da passiert ist, angeht“,

sagt Henze. Sieht man einmal ab von einem Entschuldigungsschreiben, das der irrtümlich als Reichsbürger kategorisierte NDR-Journalist Christian Wolf vom BKA bekam, hat bisher kein bei den Kriminalisten in Wiesbaden um Auskunft in eigener Sacher ersuchender Betroffener erfahren, warum man ihn plötzlich als eine Art personifiziertes Sicherheitsrisiko eingestuft hat. In der schriftlichen Zusammenfassung des Interviews heißt es: 

„Henze (…) erklärte, die Unsicherheit unter den Kollegen sei immer noch sehr groß ( …) Wer nachfragt, werde von Pontius zu Pilatus geschickt. Immer wieder fände sich niemand zuständig.“

Neun Betroffene, so der ARD-Mann weiter, hätten jetzt beim Verwaltungsgericht Berlin eine Klage gegen die Bundesregierung eingereicht, um später gegebenenfalls auch Schadensersatz geltend machen zu können.

Man kann den herablassenden Umgang des BKA mit den Akkreditierungentzugsopfern (siehe dazu auch einen meedia.de-Text vom Wochenende) als Indiz für eine schwächer werdende Position von Journalisten gegenüber staatlichen Organen werten, aber hey, hier kommt etwas in diesen weiteren Zusammenhang gehörendes Positives:

„Polizei verliert Deutungshoheit“,

meint die Junge Welt zu wissen und verbreitet daher eine entsprechende Headline, Bezug nehmend auf Beiträge etwa in der SZ, die die Darstellung der Hamburger Polizei zu einem wichtigen Vorfall als tendenziell fiktional entlarvt haben.

Ich würde eher sagen: Da war wohl der Wunsch der Vater der Junge-Welt-Überschrift. Wie neulich hier schon angedeutet: Ich hoffe, dass man mich wird eines Besseren belehren müssen, aber der Qualitätsjournalismus wird gegen die „Deutungshoheit“ der Polizei nicht anstinken können (was nicht heißt, dass er es nicht versuchen sollte).

[+++] Im Zuge der Nachbereitung der G20-Berichterstattung stoßen wir auch gerade mal wieder auf das bekannte Phänomen, dass sich alle auf eine Quelle berufen, deren Informationen nicht gesichert zu sein scheinen. Felix M. Steiner (Frankfurter Rundschau) geht darauf ein, dass „bundesweit Medien unter Überschriften wie ‚Neonazis haben sich unter G20-Demonstranten gemischt‘ oder ‚Exklusiv: Neonazis geben Teilnahme an G20-Protesten zu‘“ übers Mitmischen von Rechtsextremen in Hamburg berichtet haben:

„Ein freier Journalist aus Baden-Württemberg behauptete (...) im Gespräch mit dem SWR, er selbst habe ‚mehr als 70 [Rechtsradikale] zweifelsfrei identifizieren können‘. Auf Nachfrage, welche Belege der SWR für die hier verbreiteten Behauptungen habe, räumte der Sender auf Twitter ein: ‚Abgesehen von den seit Tagen kursierenden Gerüchten und unbestätigten Meldungen haben wir zurzeit keine weiteren Belege.‘“

Wie der erwähnte freie Journalist erfährt im Folgenden auch dieses Funke-Portal trotz Erwähnung keine namentliche Würdigung:

Ein anderes Online-Medium berichtete als Exklusiv-Meldung, dass nun ‚klar [sei], dass sich tatsächlich Neonazis unter die hauptsächlich eher linken Demonstranten gemischt haben‘ (...) Als Quellen dienten lediglich die Angaben von zwei Neonazi-Gruppen (…) Tatsächlich hatten diese Gruppierungen vorab mobilisiert oder irgendwo eine Handvoll Plakate angebracht, also gewissermaßen an „den Protesten“ teilgenommen. Als Untermauerung für den Bericht dienten dann wiederum die Behauptungen aus dem SWR-Interview mit dem freien Journalisten. Die mehrfach angekündigten Belege hat dieser allerdings bisher nicht veröffentlicht. Profitiert haben von solchen medialen Berichten die in den Fokus gerückten Neonazi-Gruppen – denn Provokation ist ihre Strategie.“

Der von der FR nicht namentlich erwähnte Journalist wird möglicherweise bald etwas zur Sache von sich geben.

[+++] Um beim Thema Rechtsextremismus zu bleiben: Im DJV-Blog augenzeugen.info ist jetzt ein in der Zeitschrift des Bayerischen Journalistenverbandes erschienener Beitrag verfügbar, der über die Arbeit einer Gruppe von Fotojournalisten um Sachelle Babbar und Anne Wild berichtet, die „versuchen, seit dem Start der Pegida-Bewegung in München im Dezember 2014 rechte Aktivitäten genau zu dokumentieren“. Thomas Mrazek schreibt:

"Wie relevant die mühsame Dokumentationsarbeit der Fotografen ist, zeigte sich im Juli vergangenen Jahres. Bei einer Anti-Pegida-Demonstration in München hatte ein Polizist des Unterstützungskommandos (USK) eine 18-jährige Demonstrantin „mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen“, wie es die Staatsanwaltschaft formulierte. Der Fotograf Michael Trammer vom Blog 24mmjournalism.com (Twitter: @24mmjournalism) dokumentierte den Übergriff, unter anderem veröffentlichte die Münchner „tz“ das Foto. Das Landeskriminalamt ermittelte, der USK-Beamte wurde zu einer Geldstrafe von 60 Tagessätzen verurteilt. Ohne die Bilder des Fotografen wäre der Fall kaum öffentlich geworden.“

Wild wehrt sich im übrigen gegen die Etikettierung „Antifa-Fotograf“, die nicht nur bei der Anti-Antifa verbreitet ist, sondern auch bei dem einen oder anderen Journalisten. Wilds Erläuterung:

„Man ist nicht automatisch Antifa-Aktivist, wenn man Rechtsextremismus als Fachgebiet hat.“

[+++] Zu den Schlagzeilenlieferanten dieser Woche gehörte bisher der FDP-Vorturner Christian Lindner, heute fällt der Mann auch mal explizit in den medienjournalistischen Zuständigkeitsbereich. Der Anlass: ein Zeitschriftencover. 

„Meistens sind Wahlplakate so platt inszeniert, dass man sich sogar für Leute schämt, die man nie wählen würde. Richtig gut gelungen ist dagegen das von Christian Lindner auf der Zeitschrift Business Punk von Gruner + Jahr“, 

spöttelt Claudia Tieschky in der SZ über dieses Titelbild.

Angesichts der Stichworte Business Punk, Gruner + Jahr und FDP liegt es nicht fern, an einen alten G+J-Häuptling zu erinnern. „Erfunden“ worden sei Business Punk, so Tieschky,

„unter der Ägide des damaligen G+J-Vorstands Bernd Buchholz; heute ist Buchholz stellvertretender Landesvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein und Wirtschaftsminister in Kiel“.

Dass die Blätter für deutsche und internationale Politik angesichts des aktuellen Wirbels um den Wirbelfachmann Lindner Wolfgang Michals hellsichtigen August-Ausgabe-Artikel „AfD light: Lindners neue FDP“ online gestellt haben (in dem es auch um die mediale Strategie des Business-Punk-Helden geht), sei hiermit auch kurz erwähnt. 

[+++] Der derzeit luzideste Text zur Lage des Journalismus im Allgemeinen ist in The Atlantic erschienen: „When Silicon Valley Took Over Journalism“ ist er schmissig überschrieben, und er stammt aus Franklin Foers im September erscheinenden, hier schon kurz besprochenen Buch „World without Mind. The Existential Threat of Big Tech“. Es geht konkret um Foers Zeit bei der Zeitschrift The New Republic.

„One of the emblems of the new era in journalism haunted my life at the New Republic. Every time I sat down to work, I surreptitiously peeked at it—as I did when I woke up in the morning, and a few minutes later when I brushed my teeth, and again later in the day as I stood at the urinal. Sometimes, I would just stare at its gyrations, neglecting the article I was editing or ignoring the person seated across from me.

My master was Chartbeat, a site that provides writers, editors, and their bosses with a real-time accounting of web traffic, showing the flickering readership of each and every article. Chartbeat and its competitors have taken hold at virtually every magazine, newspaper, and blog. With these meters, no piece has sufficient traffic—it can always be improved with a better headline, a better approach to social media, a better subject, a better argument. Like a manager standing over the assembly line with a stopwatch, Chartbeat and its ilk now hover over the newsroom.“

Was bedeutet das?

„This is a dangerous turn. Journalism may never have been as public-spirited an enterprise as editors and writers liked to think it was. Yet the myth mattered. It pushed journalism to challenge power; it made journalists loath to bend to the whims of their audience; it provided a crucial sense of detachment. The new generation of media giants has no patience for the old ethos of detachment. It’s not that these companies don’t have aspirations toward journalistic greatness. BuzzFeed, Vice, and the Huffington Post invest in excellent reporting and employ first-rate journalists—and they have produced some of the most memorable pieces of investigative journalism in this century. But the pursuit of audience is their central mission. They have allowed the endless feedback loop of the web to shape their editorial sensibility, to determine their editorial investments.“

Um es kurz zuzuspitzen: Dass Redakteure in der Lage sind, immer genauer herauszufinden, warum ein Text online gut ankommt, ist für den Journalismus letztlich kontraproduktiv. Im Weiteren nimmt Foer Bezug auf eine sehr tierische Geschichte, die in Deutschland wohl weniger Verbreitung fand als in den USA (ein bisschen dann aber doch):

„Once a story grabs attention, the media write about the topic with repetitive fury, milking the subject for clicks until the public loses interest. A memorable yet utterly forgettable example: A story about a Minnesota hunter killing a lion named Cecil generated some 3.2 million stories. Virtually every news organization—even The New York Times and The New Yorker—attempted to scrape some traffic from Cecil (…) Donald Trump is the culmination of the era. He understood how, more than at any other moment in recent history, the media need to give the public the circus that it desires. Even if the media disdained Trump’s outrages, they built him up as a plausible candidate, at which point they had no choice but to cover him. Stories about Trump yielded the sort of traffic that pleased the data gods and benefited the bottom line. Trump began as Cecil the lion and ended up president of the United States.“

[+++] Um an ein Schlagwort aus der Atlantic-Headline „When Silicon Valley Took Over Journalism“ anknüpfen: Mit dem „Geniekult im Silicon Valley“ setzt sich in der NZZ - die übrigens Gegenstand von Oliver Gehrs’ aktueller Übermedien-Kolumne ist - Adrian Daub, Professor für Literaturwissenschaften an der Stanford University, auseinander. Im Detail geht es darum, dass die Herrscher des Silicon Valley „sich von ihren Hagiografen gerne als Mozarts des Internetzeitalters präsentieren lassen“:

„In der Literatur spricht man in diesem Zusammenhang von Genieästhetik. Damit ist die Tendenz gemeint, die Bedeutung komplexer Systeme auf die sie angeblich schöpfenden ausserordentlichen Individuen zu reduzieren. Der Ausdruck ist freilich noch in anderer Hinsicht treffend. Denn es handelt sich bei den Startups buchstäblich um eine besondere Ästhetik. Sie ist eine bewusste Fiktion, eine Benutzeroberfläche. Die Tech-Barone setzen sich in Szene, als seien sie selber ein Stück ‚UX‘, sogenannte ‚User Experience‘. Sie gehören im Silicon Valley, wo so häufig unklar ist, wo das Geld und die Wertschöpfung herkommen, mit zum Konsumgut. Konsumieren tut die Experience der User, aber auch der Investor, selbst die Belegschaft und der Gründer selber berauschen sich gerne am eigenen Produkt.

Wie der historische Vorgänger im späten 18. Jahrhundert zehrt die Genieästhetik 2.0 von der Leuchtkraft der Individualität und Authentizität. Ein Unternehmen sieht so und nicht anders aus, weil ein Visionär es so gestaltet hat, nicht weil die unpersönlichen Kräfte des Marktes und des Kapitals es geformt haben wie eine Glasscherbe in der Brandung. Genieästhetik existiert stets nur als Bruch mit einer Regelästhetik. Deswegen müssen Sie sich bei jedem Profil eines Tech-Milliardärs einleitend auch sagen lassen, er sehe eigentlich nicht wie ein Milliardär aus. Es ist für diese Sorte Mensch typisch, untypisch zu sein.“

Hoffen wir doch mal, dass sich zumindest manche hiesige Journalisten Formulierungen letzterer Art künftig verkneifen.


Altpapierkorb

+++ Jochen Arntz, der Chefredakteur der Berliner Zeitung, ist offenbar der Ansicht, dass im derzeitigen Meinungsspektum noch eine Art Ernst-Nolte-hoch-drei-Position fehlt, weshalb er mal einen zumindest impliziten RAF/NS-Vergleich raushaut: „Heute schweigen die terroristischen Mörder genauso über ihre Taten wie die Generation vor ihnen über den Holocaust geschwiegen hat.“ Vieles, was dazu zu sagen ist, steht in einem Facebook-Thread bei Christian Werthschulte. Ein Witz fällt mir dazu noch ein: Was ist der Unterschied zwischen einem Ministerpräsidenten und einem Chefredakteur? Ersterer wird redigiert.

+++ „Criticizing the practice of anonymous sourcing, then sharing a story that cites anonymous sources soon after, has become something of a monthly pattern for the president“, schreibt der Guardian über Donald Trump - was sich aktuell darauf bezieht, dass dieser gerade erst einen New-York-Times-Artikel, der sich auf anonyme Quellen beruft, eben deshalb kritisierte, kurz darauf aber wohlwollend einen Fox-News-Beitrag teilte, in dem ein von “US officials with knowledge of the latest intelligence” die Rede ist und ein “official who requested anonymity” zitiert wird.

+++ Mehr in Sachen Trump: „Von einer solchen Cheerleader-Attacke können sich Russia Today und Nordkorea noch eine Scheibe abschneiden“ - das schreibt Michael Hanfeld auf der FAZ-Medienseite über das Facebook-Video-Format „Real News“ bzw. „Trumps eigene Nachrichtenshow“ (tagesschau.de). 

+++ Über nicht gekennzeichnete Werbung bzw. „Werbeinhalte (…) im schwer erkennbaren Gewand der Authentizität“, mit der bzw. denen „sogenannte  Influencer“ bei Instagram Schotter machen, berichtet Aziza Kasumov in der FAZ: „Vor einigen Monaten erreichten die Wettbewerbsverbände die ersten Beschwerden über nicht oder kaum gekennzeichnete Werbung. Die Wettbewerbszentrale prüft sie noch. Der Verband Sozialer Wettbewerb schickte schon ‚wenige Dutzende‘ Abmahnungen hinaus. Die meisten hätten sich danach daran gehalten, sagt Angelika Lange, die Geschäftsführerin. Einige hätten jedoch so weitergemacht wie bisher, manche eine Unterlassungserklärung verweigert. Diese Fälle werden wohl vor Gericht landen. Lange rechnet in diesem Jahr noch mit ersten Entscheidungen.“

+++ „Mehmet Scholl hat nicht verstanden, worum es geht“ - so lautet die Überschrift eines Artikels von Martin Schneider in der SZ über Versuche des ARD-Experten zu erklären, warum er, Scholl, kürzlich wegen eines angekündigten Beitrags zum Thema Doping seine Arbeit nicht verrichtet hatte: „In seiner BR-Radiosendung erklärte er zwar brav, Doping sei das ‚Schlimmste‘, mache den Sportler und den Sport kaputt und müsse ‚ganz, ganz hart bestraft werden‘. Dann kam das Aber: ‚Aber an diesem Tag hatte das Thema nichts in der Sendung verloren.‘“ Scholl erzähle hier „freimütig, wie wenig ihn redaktionelle Entscheidungen seiner Auftraggeber beeindrucken“, so Schneider. Scholl bleibt weiter auf der Honorarliste (siehe br.de) bzw. in der Spitzengruppe der Honorarliste. Zwischen der ARD und ihrem fürstlich entlohnten Experten habe eine „halbe Versöhnung“ stattgefunden, meint der Tagesspiegel. Am kommenden Montag, wenn die ARD das Pokalspiel Hansa Rostock gegen Hertha BSC überträgt (br.de macht in diesem Zusammenhang aus der Hertha Bayer Leverkusen), ist Scholl wieder auf dem Bildschirm zu sehen.

+++ Ebenfalls im Tagesspiegel: ein Porträt der neuen Samstags-„Sportschau“-Moderatorin Jessy Wellmer.

+++ Noch was mit Fußball: Die Bild-Zeitung, u.v.a. auch Zentralorgan der Anti-Ultra-Gemeinde, hat dem Bundesligaspieler Jannik Vestergaard die Forderung „Knast für Ultras“ untergejubelt, was dieser wiederum „absolut nicht nachvollziehen“ kann. Der Bildblog berichtet. [Nachtrag, 12.35 Uhr: Gibt's 'nen Medienjournalisten, der eifrig retweetet, was die Oberste Heeresleitung in dieser Sache twittert? Logo!]

+++ Mit „Gruß & Kuss“ endet eine an den Komiker Micky Beisenherz gerichtete Replik, erschienen im Veganblog und verfasst von Hendrik Thiele, der bei PETA Deutschland die „Kreativleitung“ inne hat: „Weißt du, was irgendwie super easy ist? Die Tatsache, dass man sich als dauerfeixender, selbsternannter Rhetorik-King mit einer semi-peppigen Online-Kolumne einfach jederzeit jedes x-beliebige Thema schnappen und dieses dann innerhalb von fünf Leseminuten kompakt durch den Kakao ziehen kann. Hier und da ein paar Pointen, die gerade mal so schneidig formuliert sind, dass sie sich stimmig anfühlen, wenn man nicht zwei Zentimeter weiter denkt, und am Ende dann noch ein kleines ‚Eigentlich meint ihr es ja bestimmt gut‘, um sich selbst noch mal gönnerhaft ins nicht allzu omni-hassende Licht zu stellen.“ Unabhängig davon, wie man „rechtsphilosophisch“ oder sonstwie zu dem Fall steht, um den es hier geht und der laut PETA-Kreativleiter das „Potenzial hat, einen juristischen Präzedenzfall zu generieren“: Als allgemeine Einschätzung zu gut klickenden Humorprodukten taugt diese Passage durchaus.

+++ Die Diskussion zur künftigen Verweildauer von TV-Beiträgen in den öffentlich-rechtlichen Mediatheken, die ein Reformentwurf der Bundesländer ausgelöst hat, rekapituliert dwdl.de.

+++ Für Altpapier-Leser, die sich heute in und um Kassel aufhalten: extra-3-Redakteur Jesko Friedrich, aka Johannes Schlüter, und Stefan Niggemeier diskutieren dort am Abend im Rahmen des Festivals Caricatura „über die Unterscheidung von Fake News und Satire im Netz“.

Neues Altpapier gibt es wieder am Donnerstag.