Wenn Plasberg „Holla“ sagt
Muss man sich Sorgen machen um die Vorstellungskraft des WDR-Programmdirektors? Wie ist es einzuschätzen, dass der bayerische Innenminister gestern im Fernsehen zweimal das N-Wort verwendete? Durfte das Krawallblatt B.Z. Bilder in einem LKW erstickter Flüchtlinge zeigen, um so „besorgten Bürgern“ ihre sogenannten Sorgen auszutreiben? Außerdem: Oliver Pochers tiefer Fall, Funkes Content-Schubser, fehlendes W-Lan in Flüchtlingsunterkünften.

Wir müssen zunächst mal über Jörg Schönenborn und Sonia Mikich reden, den Programmdirektor und die Chefredakteurin des WDR Fernsehens. Warum? Unter anderem, weil man sich

„langsam (...) des Eindrucks nicht erwehren kann, dass beim WDR Satire nicht Bestandteil des Programms, sondern Maxime allen Handelns ist“.

So formuliert es Michael Hanfeld. Der FAZ-Medienressortchef schreibt dies, weil der Sender am Montag die Entscheidung, die Anfang März gesendete „Hart aber fair“-Ausgabe zum Thema Gender nicht mehr online vorrätig zu halten, revidiert hat. In der vergangenen Woche war der Stand noch folgender (in den Worten von SZ-Autor Willi Winkler, siehe auch Altpapier):

172 Tage nach der Ausstrahlung befand der WDR-Rundfunkrat, dass diese Sendung nicht das übliche Stammtisch-Niveau habe, weshalb sie 172 Tage nach der Ausstrahlung aus der Mediathek, in der sie 172 Tage lang nachzusehen war, entfernt wurde.“

Dass der WDR sich nun anders entschieden hat, begründet Schönenborn laut Pressemitteilung des Senders so: 

„Die Sendung aus der Mediathek zu nehmen, war eine Entscheidung der Programmverantwortlichen, der eine lange, selbstkritische Diskussion der Sendung vorausging. Dass daraus der Vorwurf der Zensur und Selbstzensur abgeleitet würde oder der Eindruck, wir seien vor Lobbygruppen eingeknickt, hatte ich mir nicht vorstellen können.“ 

Hallo? Zensur ist immer bzw. Zensur geht immer. Und wenn sich Schönenborn „nicht hat vorstellen können“, dass die Windmacher vom Dienst und üblichen verdächtigen Sandkistenrocker des Mediendiskurses mit diesem Schlagwort auf der Matte stehen, muss man sich Sorgen um seine Vorstellungskraft machen. Schönenborn weiter:

„Die heftigen Reaktionen zeigen im Rückblick, dass die Entscheidung nicht richtig war. Auch wenn der Vorwurf der Zensur oder Selbstzensur absolut unangemessen ist: Schon wenn der Anschein entsteht, diese Unabhängigkeit sei beeinträchtigt, belastet das unsere Arbeit. Deshalb habe ich entschieden, dass die Sendung wieder in die Mediathek und auf die Homepage der Sendung gestellt wird.“

Nun wird die „Unabhängigkeit“ ja aber gerade dadurch „beeinträchtigt“, dass der WDR plötzlich eine Entscheidung „nicht richtig“ findet, obwohl er doch „lange“ über sie „diskutiert“ hatte.

Auch was gesagt hat Sonia Mikich, die Chefredakteurin des WDR Fernsehens:

„Ein Krampf ist (...) entstanden, den wir jetzt schnörkellos beseitigen wollen.“

„Schon fast lyrisch“ sei die Formulierung, witzelt die SZ. Und Hanfeld giftet: 

„Als schnörkellos wird man das Verhalten des Senders in dieser Frage wohl kaum bezeichnen können. Er wirkt vielmehr willenlos und getrieben: Getrieben zuerst von der Kritik an der Sendung, dann von der Kritik an der Streichung der Sendung aus der Mediathek.“

Was tun diese Sendermanager denn eigentlich, wenn es mal wirklich ernst wird? Wenn mal mehr kritisiert wird als eine bestenfalls symbolisch zu nennende Entscheidung. Wenn der WDR sich harten Angriffen ausgesetzt sieht, weil - auch wenn diese Vorstellung etwas naiv klingen mag - ein Mitarbeiter etwas Außergewöhnliches recherchiert oder eine außergewöhnliche Haltung vertreten hat. Fliehen Schönenborn und Mikich dann weinend aus Köln?

„Das Gender-Thema ist mir politisch und persönlich wichtig",

hat Mikich auch gesagt, und Frank Plasberg hätte sich gestern über diese Formulierung wahrscheinlich einen halben Tag lang beömmelt, wenn er sich nicht auf eine Sendung (zu der wir gleich noch kommen werden) vorzubereiten gehabt hätte. Als Privatperson kann man Sonia Mikich ja abnehmen, dass ihr das Thema „wichtig“ ist, aber nicht in ihrer Funktion als Chefredakteurin eines Senders, der, anders als das ZDF im Fall „Maybrit Illner“, nicht willens ist, Polit-Talkshows selbst zu produzieren. Wäre der WDR das, könnte er durch die Auswahl der Gäste dazu beitragen, dass wichtige Themen wichtig genommen werden.

Eine gewisse Komik hat das Zurückrudern des WDR auch deshalb, weil zum Zeitpunkt, als er die umstrittene Sendung aus der Mediathek entfernte, das Interesse an ihr ja nahe null war, wegen des Sinneswandels bei den Oberen nun aber noch mal große Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird.

Aufmerksamkeitsökonomisch ein voller Erfolg war auch die aktuelle Ausgabe von „Hart aber fair“ zum Thema Flüchtlinge - und zwar dank des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU), der dort diesen Satz performte: 

„Roberto Blanco war immer ein wunderbarer Neger, ein wunderbarer Neger, der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat.“ 

Barbara A. Cepielik (Berliner Zeitung) fragt in ihrer Nachkritik halbwegs verständnisvoll:

„War es Ausdruck einer übertriebenen Lockerheit mit dem Thema? Ein sprachlicher Fehlgriff? Ein rhetorischer Offenbarungseid?“

Ob man von „Ironie“ sprechen könne, wurde kurz nach der Sendung diskutiert, und SZ.de registriert, dass Herrmann im „Morgenmagazin“ des ZDF „versucht“ habe, sich zu „rechtfertigen“:

„Er habe lediglich auf die Aussage eines Anrufers reagiert, der sich negativ über ‚Neger‘ geäußert habe. Das sei inakzeptabel. Er selbst, sagte Herrmann, verwende das Wort sonst überhaupt nicht.“

In der Nachkritik, die Altpapier-Autor Frank Lübberding für faz.net verfasst hat, ist von einem der Äußerung vorausgehenden „Einspieler“  die Rede, in der ein „bayerischen Urgestein“ das N-Wort verwendete. Anhaltspunkte dafür, dass man Herrmanns Äußerung so verstanden haben könnte, wie der Politiker sie jetzt verstanden haben will, finden sich aber auch in diesem Text nicht.

Spiegel Online schreibt übrigens:

„Moderator Frank Plasberg reagierte mit einem ‚Holla‘ auf Herrmanns Äußerung.“

Im Gespräch ist der WDR derzeit ja am liebsten wegen #machtan, seiner aktuellen, nun in die zweite Woche gehenden „Programmoffensive“. In diesem Zusammenhang müssen wir noch einmal auf Jörg Schönenborn zurückkommen: In der Hauszeitschrift WDR Print hat er sich zu den Sendungen der Offensive geäußert, unter anderem der „Spiele-Sendung ‚Gefällt mir‘ mit Allzweckwaffe Matthias Opdenhövel“ (kress.de):  

„Unser Publikum tickt nicht immer so wie Redakteurinnen und Redakteure. Die Medienforscher erinnern uns auch daran, dass zwei Drittel der Zielgruppe nicht mit einem Blick von 13 Schuljahren und womöglich noch mit einem Hochschulabschluss an das Fernsehen rangeht. Und was wir auch manchmal vergessen: Viele Menschen, die abends gucken, haben einen langen Arbeitstag hinter sich. Also Fernsehen muss auch darauf achten, nicht zu überfordern.“

Das klingt, als habe der WDR bisher ein Programm produziert, das die tagsüber hart arbeitenden Zuschauer abends in die Verzweiflung getrieben hat, weil sie ihm gedanklich nicht mehr folgen konnten. Selbst kress.de, durch überharte Kritik sonst selten auffallend, schwant Ungutes:

„Auffallend ist, dass im gesamten Spektrum der so genannten Programmoffensive des WDR sich kein einziges neues Format findet, dass als modernes, interessantes Informationsangebot durchgehen könnte (...) Mit der WDR-Programmoffensive hat man diesen Anspruch - und damit auch den Programmauftrag - einfach aufgegeben, um nur noch das Lebensgefühl der Jüngeren zu spiegeln (...) Was der WDR in Köln umsetzt, wird auch auf die anderen Sender im ARD-Verbund abfärben, der Jugendwahn ersetzt die Information. Sendungen, die aufdecken, die Hintergründe liefern, stehen auf dem Abstellgleis.“

[+++] Bleiben wir im öffentlich-rechtlichen Milieu: Wie der VPRT es sieht, dass ARD und ZDF für die Beitragsperiode zwischen 2017 und 2020 einen sog. Mehrbedarf angemeldet haben (siehe Altpapier von Montag), überrascht einen nicht - in Christian Meiers Welt-Medienblog steht es -, aber Instruktives zum Thema Rundfunkbeitragsverwendung gibt es auch zu lesen: Die FAZ und ausführlicher Blickpunkt:Film zitieren aus einem Offenen Brief der Bundesvereinigung der Filmschaffenden-Verbände, dem sich 16 weitere Verbände angeschlossen haben:

„Die Fernseh- und Filmschaffenden sind es leid, von den Sendern wie Stiefkinder behandelt zu werden. Schauspieler, Kreative und andere Filmschaffende leben zu einem großen Teil unter prekären finanziellen Verhältnissen. Die Etats, die die Sender den Produktionsfirmen zugestehen, reichen selten aus, die Arbeitsschutzgesetze einzuhalten - von den tariflichen Vereinbarungen zu schweigen. Eine Investition ins Programm, die den Produzenten wieder eine sorgfältige Entwicklung und Realisierung der fiktionalen und dokumentarischen Stoffe erlaubt, muss erfolgen. Um so den Filmschaffenden - ob abhängig oder selbständig beschäftigt - wieder eine Berufsperspektive ohne allzu große Existenzsorgen zu ermöglichen. (...) Die Mittel sind da.“

Auf Kritik stößt beim gerade erwähnten VPRT auch das geplante gemeinsame Online-Jugendangebot von ARD und ZDF - „Der VPRT fordert, dass das geplante öffentlich-rechtliche Jugendangebot ‚seinen Fokus auf die Komponenten Information, Bildung und Kultur‘ legen solle (...) Musik dürfe kein Schwerpunkt werden“, schreibt die Medienkorrespondenz dazu -, wohingegen die Kirchen die geplante neuen Plattform begrüßen (ebenfalls MK)

[+++] Wo Geld dagegen zur Genüge vorhanden ist: im englischen Fußball. Was wiederum an den dortigen TV-Sendern liegt. Mit denen beschäftigt sich Klaus Hoeltzenbein in einem SZ-Kommentar angesichts der „74 Millionen Euro plus diversen Extras“, die Manchester City an den VfL Wolfsburg für den Mittelfeldmann Kevin de Bruyne zahlt:

„Die wichtigsten Spieler sind (...) in England längst nicht mehr die Fußballer selbst, sondern die Vorstandsvorsitzenden der TV-Riesen British Telecom und Sky. Beide Bezahlsender liefern sich einen Bieterwettstreit, der jüngst in einen Rekordvertrag mündete. Für die drei Spielzeiten von 2016 bis 2019 wurde der Premier League die irrwitzig anmutende Summe von 6,9 Milliarden Euro versprochen.“

Die aktuelle Wirkung der Personalie de Bruyne ordnet Hoeltzenbein so ein:

„Sie kommen zwar aus unterschiedlichen Welten, die Fußballer und die Flüchtlinge, aber die Schlagzeilen werden über die Medien zusammengeführt. Dass der Marktwert eines Fußballers auf mehr als 74 Millionen Euro festgelegt wurde, muss – in Bezug gesetzt zu Elend und Tod – zwangsläufig zynisch wirken. Vor dieser traurigen Kulisse wird dem Sport umso mehr zum Problem, was ihn für viele so kostbar macht: Zwar gibt es gerade im Fußball eine gewaltige Schattenwelt, das Spiel selbst aber kommt im grellen Licht der Öffentlichkeit zur Austragung. Die Macht der teuren Bilder kann sich da schnell umkehren. Keine Kamera sieht einem Investmentbanker dabei zu, wie er Millionen verdient. Dessen Arbeit wird nicht im Fernsehen übertragen, er hat keine Facebook-Seite, auf der ihn die Fans beschimpfen können. Der Fußballer aber spielt vorne auf der Bühne. Seine Leistung steht immer in der Kritik.“

Passend im Zusammenhang mit den TV-Fußball-Geldern ist noch eine Bemerkung Barney Ronays (The Guardian):

„I’ve always found it strange new TV rights deals are announced with such shameless triumphalism: handshakes, backslaps, proud, keen-eyed men in suits striding forward into some brilliant new TV football future. In fact, what they’re really saying is: we’re delighted to announce we will now be taking even more of your money and giving it to footballers, footballers’ garden liaison officers, middlemen, agents, club owners and, of course, our own pension pots.“

[+++] Mit einer überraschenden Perspektive auf die Frage, ob es gerechtfertigt ist, dass Medien die Fotos der toten Flüchtlinge veröffentlichten, die in einem Lastwagen in Österreich gefunden worden waren, wartet Lorenz Maroldt (Tagesspiegel) in einer Chefredakteurs-Umfrage von meedia.de auf:

„Wir sind eine Familien-Zeitung und verzichten bewusst auf Bilder, die Dinge auf drastische Weise beleuchten. Wenn Leichen in Ausnahmefällen abgebildet werden, dann nur verpixelt.“

Das in der Diskussion stehende Foto sei „kein Ausnahmefall“, hier würden Leichen zur Schau gestellt. Aber:

„Letztlich finde ich die Veröffentlichung (...) vertretbar. Man kann Gründe finden. Die B.Z beispielsweise hat sich an die so genannten ‚besorgten Bürger‘ gewandt, um zu zeigen, was sie anrichten würden. Diese Zuspitzung war zwar gewagt, da die Opfer nicht von Rassisten, sondern von Schleppern eingesperrt worden sind. Aber sie ist vertretbar. Die B.Z. setzt auf Emotionen und wendet sich auch in ihrer Zielgruppe an die ‚Besorgten‘. Die Veröffentlichungen dieses Fotos werden sicher ein Fall für den Presserat, der meines Erachtens aber keine Rüge aussprechen muss.”

Ob die Leser der B.Z. das drastische Signal verstanden und nun keine „Sorgen“ mehr haben, ist freilich eine andere Frage. Über die in der erwähnten Sache beim Presserat bisher eingegangenen Beschwerden informiert der Tagesspiegel.


Altpapierkorb

+++ Karoline Meta Beisel war für die SZ in Hamburg auf der Indiecon, einer Konferenz und Messe für Indie-Zeitschriften. Auf der Medienseite stellt sie heute Zeitschriften vor, die sich dort präsentierten, unter anderem Rosegarden („Seit Juli ... am Kiosk, Auflage 1.500 Stück, Preis elf Euro“) und Kater Demos, „das utopische Politikmagazin“ (Untertitel), das zur Indiecon mit einer (bisher) exklusiven Messe-Ausgabe aufwartete, die im Oktober aber auch regulär erscheinen soll, wenn crowdfunding-technisch alles läuft wie gewünscht. Beisel schreibt: „Ganz allgemein fällt auf, dass die meisten vorgestellten Magazine von der Erstausgabe an handwerklich perfekt und wunderschön sind, selbstgebastelt wirkt hier nichts. Zum anderen kommen fast alle Hefte ganz altmodisch ausschließlich auf Papier daher, von wegen Printkrise.“ 

+++ Ebenfalls auf der SZ-Medienseite: David Denk über den unaufhaltsamen Fall Oliver Pochers, der sich aktuell in zwei Filmchen aus Heidenau manifestiert: „In zwei insgesamt knapp 20-minütigen Youtube-Clips redet Pocher (...) nicht wie so viele über Heidenau, sondern mit Heidenauern, fragt eine Briefträgerin etwa, wo es zur, hihi, ‚Pack-Station‘ gehe.“

+++ Daniel Bouhs schreibt für die taz über die am Montag an den Start gegangene 51-köpfige „Zentralredaktion“ der Funke-Tageszeitungen, die geführt wird von Jörg Quoos, der „zuletzt für einen Moment versucht (hat), etwas aus dem sogenannten Nachrichtenmagazin Focus zu machen“. Bouhs meint: „Am Ende sind die RedakteurInnen nicht zuletzt damit beschäftigt, dieselben Texte in unterschiedlichen Zeitungen zu platzieren – mal an prominenterer Stelle, mal weiter hinten im Blatt, hier ausführlich, dort kompakt. Schubsen Quoos’ Leute also vor allem Content, also Inhalte, hin und her? ‚Der Begriff ‚Content-Schubsen‘ ist mir zu flapsig‘, sagt Quoos.“

+++ Eine der Funke-Zeitungen, die seit gestern was zugeschubst bekommt von Quoos' Leuten, ist das Hamburger Abendblatt. Das empfiehlt heute in einem nicht in Berlin entstandenen Text die arte-Doku „Wem gehören unsere Städte?“. Thomas Andre fragt: „Was geschieht, wenn sich die öffentliche Hand aus der Stadtplanung verabschiedet und privaten Investoren das Feld überlässt? Sind es nicht antidemokratische Tendenzen, die damit einhergehen, wenn öffentlicher Raum nur noch scheinöffentlich ist, weil er zwar frei zugänglich ist, aber längst privaten Unternehmen gehört?“

+++ Über die unzureichende W-Lan-Versorgung in hiesigen Flüchtlingsunterkünften und die rechtlichen Hindernisse, mit denen sich Initiativen konfrontiert sehen, die den Mangel beheben wollen, berichtet der Tagesspiegel

+++ In Potsdam ist der dortige Baudezernent suspendiert worden, der in der vergangenen Woche dadurch aufgefallen war, dass er Alexander Fröhlich, den stellvertretenden Chefredakteur der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN), quasi dumm von der Seite anquatschte bzw. dem zu der Zeit gerade urlaubenden Journalisten per SMS die Frage stellte, ob er für die Stasi tätig gewesen sei (siehe hier und hier). Fröhlich erwähnt in seinen beiden aktuellen Artikeln zur Suspendierung (in der PNN und im Schwesterblatt Tagesspiegel) zwar die SMS, aber nicht, dass er der Adressat war.

+++ Nachbetrachtungen des #VirginiaShootings (siehe zum Beispiel dieses Altpapier) wird es wohl noch einige geben. Am Wochenende ist eine Analyse Margreth Lünenborgs für den Tagesspiegel - der in dieser Kolumne heute nicht eben selten erwähnt wurde - erschienen, und das European Journalism Observartory hat den Text nun republiziert. Am 11. September 2011, schreibt Lünenborg, waren es noch „die Fernsehstationen, die uns in redaktioneller Bearbeitung Bilder der einstürzenden Twin Towers übermittelten. In Virginia ist Regie und Distribution in die Hand des Täters übergegangen.“ Interessant wird sein zu verfolgen, ob Lünenborgs Begriff „post-redaktionelle Gesellschaft“ weiterhin Verwendung finden wird.

Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.