Ein Interview mit einem palästinensischen Politiker regt dazu an, sich die CDU als eine gewalttätige Partei vorzustellen. Die US-Serienfans unter den hiesigen Kultur- und Medienjournalisten haben „eine von historischen Fakten ungetrübte Mythologie geschaffen“. Und dank Claus Kleber gibt es heute einen „Moment, da alle Fernsehkritik schweigen will.“
Um mal mit einer Nachricht aus der Kategorie Breaking einzusteigen: Der FBI hat offenbar eine Art „zweiten Edward Snowden“ identifiziert.
„Der Angestellte einer Firma, die Staatsaufträge bekommt, soll Geheimdokumente im Zusammenhang mit der Terroristen-Watchlist der USA weitergegeben haben (...) Der Mann soll die Geheimdokumente an einen Journalisten im nahen Umfeld von Snowden weitergegeben haben“,
schreibt SZ.de. Die Formulierung „soll“ erklärt sich unter anderem dadurch, dass es sich bei dem Text um eine Zusammenfassung eines längeren Artikels von Yahoo News handelt, deren Investigativ-Guru Michael Isikoff die Sache recherchiert hat. Er schreibt:
„The documents in question disclose multiple details about how federal intelligence agencies provide entries and track suspects on the Terrorist Identities Datamart Environment, or TIDE — a master database with over 1 million names that provides the basis for watch-listing individuals and placing them on ‚no fly‘ lists when there are sufficient links to terrorism. One document is stamped as ‚Secret‘ and ‚NOFORN,‘ meaning it cannot be shared with foreign governments.“
Andererseits:
„These (...) are far less sensitive than some of the NSA materials leaked by Snowden.“
Dass es einen „zweiten Snowden“ gibt, war schon länger klar gewesen bzw. „seit dem Sommer vermutet und durch den Dokumentarfilm ‚Citizenfour‘ bestätigt worden“ (SZ.de).
[+++] Und jetzt zum Tagesgeschäft: Seit Freitag sind die Krautreporter online, da wurde es aber auch höchste Zeit für die ersten größeren Irritationen über das dort inhaltliche Gebotene bzw. für Ich-hab‘s-ja-gleich-gewusst-Ausrufe. „Verrannt im Nahostkonflikt“ lautet die Überschrift eines Tagesspiegel-Kommentars zu einem „unsäglichen“ Interview, das Tilo Jung für seine Reihe „Jung & Naiv“ mit dem PLO- und Fatah-Sprecher Husam Zomlot geführt hat. Jung habe sich „hilflos verirrt“, das Gespräch enthalte „peinliche - und unwidersprochene - Vergleiche“, findet Christian Böhme, der frühere Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen:
„Richtig hanebüchen wird es, wenn Zomlot die islamistische Hamas als Christdemokraten bezeichnet.“
Im Original geht der Dialog so:
- „Die Hamas ist konservativ (...) Die Fatah sieht sich als Partner der Sozialdemokraten, dann wäre das Äquivalent für die Hamas ...
- ... Christdemokraten?
- Ja, so etwas in der Art.“
Weiter im Tagesspiegel-Text:
„‚Wirklich?‘, fragt da Interviewer Tilo Jung knallhart nach. ‚Da hab ich noch nie was von gehört. Die Hamas wäre so etwas wie Angela Merkels Partei in Deutschland, nur mit Gewalt?‘ Das Ja als Antwort verhallt unwidersprochen in den Weiten des Internets.“
Wobei man sagen muss, dass es grundsätzlich legitim ist, einen naiven Gesprächspartner mit einer gespielt naiven Äußerung zu einem total bekloppten Statement zu animieren. Wenn das Jungs Absicht gewesen sein sollte, hätte er aus dieser dankbaren Vorlage aber einiges machen müssen. Tut er aber nicht. Hinzu kommt, um noch einmal Böhme zu zitieren:
„Der Hinweis darauf, dass die Hamas weiterhin Israel jedes Existenzrecht abspricht, fehlt gleich ganz. Dafür darf der Fatah-Vertreter einfach mal so das heutige Israel mit den rassistischen Nazis des ‚Dritten Reichs‘ gleichsetzen.“
Etwas anderes an den Krautreportern zu bemängeln hat Frank Schmiechen, der Chefredakteur von Gründerszene, der bis vor kurzem noch stellvertretende Chefredakteur der Welt-Gruppe war. Ihm ist aufgefallen, dass eine - nur für Abonnenten zugängliche - Reportage auf der Seite nicht neu ist, sie stand vor zwei Jahren schon in der Welt am Sonntag - in einer Version, von der sich die aktuelle krautige nur geringfügig unterscheide. Den Autor des besagten Textes über einen einst sehr talentierten Fußballer, der nie den Durchbruch schaffte, hat Schmiechen dazu befragt. Die nicht unoriginelle Antwort:
„Ich finde nicht, dass eine Geschichte recycelt ist, bloß weil sie andernorts zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal erscheint; jedenfalls nicht, so lange noch aktuell und lesbar (...)“
Ein erstes Lektürefazit zieht Zeit Online:
„Der Autor ist die Message, der Journalist, dessen Texte die Leserschaft kennt und schätzt und wiederfinden will. Man kann diesen journalistischen Ansatz eitel, selbstbezogen und größenwahnsinnig nennen, man kann aber auch argumentieren, dass er einem Trend der Branche (‚Sei eine Marke!‘) konsequent Rechnung trägt.“
####LINKS#### Wobei unklar ist, ob die Autorin Astrid Herbold damit sagen will, dass man in dieser Frage eine Fifty-Fifty-Position vertreten kann, sie noch überlegt, wie sie selbst sich dazu verhalten soll, oder ob sie davon absieht, uns das mitzuteilen. Die Erwähnung, dass „die Texte allesamt von epischer Länge sind“ darf in dem Zeit-Online-Artikel nicht fehlen. „Die Krautreporter fassen sich lang“, hatte turi2 am Freitag ja schon konstatiert - und erwähnt, dass der erste Stefan-Niggemeier-Text „unfassbare 33.000 Zeichen“ lang sei.
[+++] Womit wir einen guten Übergang zu einem Leitartikel gefunden hätten, den die Funkkorrespondenz gerade freigeschaltet hat. Er ist, inclusive Zwischenüberschriften, rund 29.700 Zeichen, lang. Harald Keller weist den Medien- und Kulturjournalisten, die seit einigen Jahren enthusiasmiert über US-Fernsehserien schreiben, nach, dass sie - sehr verkürzt, aber nicht verfälschend gesagt - keine Ahnung haben von dem Gegenstand, mit dem sie sich befassen. Diese „Neo-Serienexegeten“, so Keller, ignorieren die Geschichte des Genres, oder schreiben es um, meint Keller. Sie hätten
„rund um einige neue Fernsehserien eine von historischen Fakten ungetrübte Mythologie geschaffen, deren Behauptungen sich in der kollektiven Wahrnehmung bereits festgesetzt haben. Die rhetorischen Erzählmuster und schiefen Vergleiche werden unablässig wiederholt (...) und unkritisch rezipiert, finden sich zusammengefasst in den Wochenendbeilagen von Provinzzeitungen und in zahlreichen Wortmeldungen im Internet. Das gängige Schema: Die in den USA ab Anfang 1999 ausgestrahlte Gangster-Soap ‚Die Sopranos‘ markiere den Beginn eines neuen Zeitalters der seriellen Fernseherzählung (...) Was davor geschah, ist in dieser Rhetorik ohne Bedeutung oder wird im Sinne des Deutungsmodells selektiv und ausschließlich negativ interpretiert.“
Wer Medienjournalismuskritisches von Keller kennt (auch dem Altpapier gibt er gern mal einen mit), weiß, dass er keine Gefangenen macht, aber dagegen ist ja grundsätzlich nichts zu sagen:
„Um Irritationen auf Seiten des Lesepublikums zu vermeiden, sind bisweilen Unterlassungen oder Verdrehungen erforderlich. Dies zeigt sich anhand der vielbeachteten Rede, die Kevin Spacey (...) am 22. August 2013 beim Edinburgh International Television Festival vortrug. Darin sprach er (...) vom ‚dritten Goldenen Zeitalter des Fernsehens‘. In Deutschland wurde dieses ‚Goldene Zeitalter‘ alsbald zum geflügelten Wort, das im Original vorangestellte Zahlwort aber unterschlagen. Zwangsläufig, denn andernfalls wäre die lautstark propagierte Revolution in Frage gestellt.“
Keller kritisiert auch, die neuen Serienfans unter den Journalisten schrieben vor allem für sich und ihre Peer Group, wir hätten es zu tun mit einem „auf sich selbst bezogenen Kulturjournalismus“:
„Die in der jüngeren Rezeption kanonisierten Serien entstammen alle verwandten Genres wie dem Gangstermelodram und der Kriminalserie. In den Feuilletons wird erkennbar eine Auslese getroffen aus dem allgemeinen Serienaufkommen, und diese Selektion folgt in nicht geringem Maß den eigenen Vorlieben, denen einer kulturinteressierten, finanziell gut ausgestatteten, bürgerlichen, männlichen Oberschicht. Marginalisiert bleiben in der Berichterstattung unter anderem innovative Familienserien wie ‚Big Love‘, Serien mit weiblicher Hauptfigur wie ‚Für alle Fälle Amy‘ oder ‚The Big C... und jetzt ich‘, weitgehend auch das Sitcom- und das Fantasy- und Science-Fiction-Genre."
Andererseits: Mir sind geschichtsblinde, aber mit einem gewissen Enthusiasmus für das Sujet geschriebene Texte immer noch lieber als die lauwarmen Artikel über deutsche Fernsehfilme, bei denen man den Autoren anmerkt, wie schwer es ihnen fällt, dem zu rezensierenden Werk etwas Positives abzugewinnen, und die dies aber doch tun, weil ein Verriss entweder nicht bestellt wurde, oder sie aus anderen Gründen glauben, keinen schreiben zu können. „Der wohl wichtigste Reflex der deutschen Fernsehfilmkritik: das Drehbuch kritisieren, aber die Darsteller loben“, schrieb Christian Bartels zu diesem Thema hier neulich. Wäre mal ein interessanter Ansatz für eine Studie, der Frage nachzugehen, ob dieses Motiv auch in anderen Filmkritikgenres oder in der internationalen TV-Kritik zu finden ist. Ich vermute mal: In dieser Hinsicht haben deutsche Medienjournalisten ein Alleinstellungsmerkmal.
Aktuelle Serienbetrachtungen gibt es auch: Der Spiegel würdigt in seiner neuen Ausgabe (Seite 122) die komödiantische Serie „Lilyhammer“, die am Donnerstag bei arte startet, verrät dabei aber zu viel aus den ersten beiden Folgen. Und Springers Welt will die Leser in einen - leicht ranzigen - Text des in New York stationierten Hannes Stein folgendermaßen hineinziehen:
„Im amerikanischen Fernsehen gibt es viel mehr starke Frauen als starke Männer – und die Heldinnen sind meist höchst attraktive Endvierzigerinnen. Ansichten aus dem real existierenden Feminismus.“
Die Zuschauerinnen wollten, erklärt uns Stein,
„Frauen weder als arme Hascherln noch als Ulknudeln vorgeführt bekommen. Sie wollen vielmehr Vorbilder, die Übeltäter verhauen und mit Pfiffigkeit diplomatische Lösungen für internationale Konflikte ersinnen“.
Was das mit Feminismus zu tun haben soll, wäre aber noch mal eine andere Frage.
[+++] Im Sportteil (!) der FAZ beschreibt Olaf Sundermeyer den veränderten Tonfall, mit dem sich Journalisten auf der HoGeSa-Demo in Köln konfrontiert sahen. Am Anfang - Stufe eins - trat noch ein Redner auf, der den Kreidefresser gab: „Liebe deutsche Presse, nicht alle, die hier stehen, gehören dem rechten Rand an.“ Das war vermutlich an jene Journalisten gerichtet, die Nazis sowieso ungern Nazis nennen (was im Einzelfall presserechtliche Gründe haben kann). Für Stufe 2 stehen dann Redneräußerungen wie „Die Leute, die Spiegel und Bild lesen, haben die letzten 50 Jahre ihre Chance gehabt“. Noch später hieß es dann „Lügenpresse auf die Fresse!“ - wobei diese Rufe verbunden waren mit den bei Nazi-Demos üblichen körperlichen Angriffen, auf die auch Vice eingeht:
„Mit einer Kamera konnte man es schon auf dem Kundgebungsplatz nicht mehr wagen, sich in den Pulk der „Lügenpresse“ grölenden Männer zu begeben, nach dem Start der Demo musste man noch mehr aufpassen, dass man nicht von Nackenschlägen, Flaschenwürfen oder Stiefelkappen getroffen wurde.“
Wir bitten um besondere Beachtung für die Frau, die ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Auschwitz University — Est. 1941“ trägt - siehe dazu auch en Anfang dieses Vice-Videos.
[+++] Auf das seit Montag für Nutzer in Deutschland zugängliche Zeitschriften-Flatrate-Angebot Readly, das unter anderem mit der Bauer Media Group kooperiert (siehe Altpapier), geht Niklas Hofmann auf der SZ-Medienseite ein:
„Nicht bei Readly erhältlich sind vorläufig die Zeitschriften von Gruner + Jahr oder Axel Springer. Das muss zwar nicht unbedingt so bleiben, fürs erste allerdings setzt namentlich Springer auf ein anderes Startup, nämlich das niederländische Blendle, das ein iTunes-ähnliches Modell anbietet.“
Weitere Artikel zum Thema siehe u.a. ndr.de (über die Springer-Investition bei Blendle) und meedia.de (Readly). Darüber, 9,99 Euro für Readly zu investieren, kann man durchaus nachdenken, nicht wegen der rund 70 deutschen Zeitschriften, die dort angeboten werden, sondern weil man auch Zugriff hat auf internationale Titel aus dem Bauer-Reich - etwa das Musikmagazin Q. Hinzu kommen Titel anderer Verlage, zum Beispiel weitere Musikzeitschriften (Uncut). Zumindest am Montagabend noch nicht dabei war - jedenfalls nicht in der iOS-App-Version - Bauers Mojo, dafür aber Hollywood Reporter, Fast Company, Adweek etc. Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt nach Werbung für Readly klingt: Allein eine Ausgabe der genannten Zeitschriften kostet am Kiosk hier zu Lande mehr als 9,99 Euro.
Altpapierkorb
+++ Da wir eben gerade beim Thema Magazine sind: Auffällig, dass gerade zwei neue Titel aus der Rubrik „Irgendwas mit Frauen und Wirtschaft“ starten: BizzMiss bzw. der einmal im Jahr erscheinende Emotion-Ableger Working Women. Die Berliner Morgenpost bzw. meedia.de stellen sie vor. Nur mal so: Eines der über Readly zugänglichen US-Hefte über Frauen und Wirtschaft heißt Cake & Whiskey.
+++ Weitere neue Zeitschriften. Die SZ stellt Mindart (siehe auch Tagesspiegel neulich) und den Freundin-Ableger My Harmony vor, die beide davon profitieren wollen, dass „nach dem digitalen Wandel (...) eine neue Sehnsucht nach Werten entstanden ist, die mit Erdung, Sinnsuche und Weltverbesserungsgedanken zu tun haben“, wie Ruth Schneeberger meint. „Nach der Wellness-Welle für den Körper sind Geist und Gefühle dran. Gar so kuschelig wie in diesen Magazinen muss der Eskapismus aber nicht verpackt sein.“
+++ Wie es Crowdfunding-Projekten ergeht, die, anders als die oben erwähnten Krautreporter, ihre Finanzierungsziele nicht erreichen, beschreibt Ars Technica: „Many projects appear to slide into a kind of development hell where they drag on for years, neither ending and issuing refunds, nor shipping. Instead, creators continue to post updates every few months, and commenters respond, some still angry, some resigned to the project's fate. While the crowdfunding cycle so often presents a neat and happy package, that arc often turns out to be just a beginning, with no apparent end.“
+++ Rieke Havertz berichtet in der taz davon, dass in den USA die Berichterstattung über tödliche Amokläufe an Schulen nachlässt: „Ein 14-jähriger erschießt in seiner Schule in den USA zwei Mädchen und sich selbst. Die Medien berichten wenig, selbst Obama äußert sich nur knapp (...) Ein Amoklauf in einer US-Schule wirkt nicht mehr länger nach als ein oder zwei Tage. Denn sterben nicht genug Kinder und Jugendliche, werden Schießereien mittlerweile eher als Alltag anstatt als etwas Außergewöhnliches wahrgenommen. Tragisch, aber Normalität.“
+++ Auf der FAZ-Medienseite legt Jochen Zenthöfer dar, warum das Oberlandesgericht München „gegen die Verfassung verstößt“, indem es das Urteil in Sachen Ulrich Hoeneß Wissenschaftlern und Journalisten nicht zugänglich macht: „Ein Anspruch auf die zeitnahe Übermittlung von Urteilen, auch Strafurteilen, besteht in jedem Fall (...) (Er) ergibt sich aus der Pressefreiheit. Da jedes Jahr Zehntausende von Urteilen von den Gerichten zur Veröffentlichung herausgegeben werden, ein Sachgrund für eine abweichende Praxis im Fall Hoeneß aber nicht besteht, ist auch das bayerische Gericht zu einer zeitnahen Übersendung des Urteils verpflichtet – und nicht erst, wenn Hoeneß wieder auf freiem Fuß ist.“
+++ WDR-Rundfunkratsmitglied Christoph Bieber schreibt für den Blog Youthpart E-Participation über den geplanten Online-Jugendkanal: „Auch wenn es nur eine kleine Verschiebung ist: Schon der Begriff der ‚Jugendplattform‘ wäre in vielerlei Hinsicht stimmiger gewesen – denn Mediennutzung ist immer häufiger auch Medienproduktion, eine ‚Plattform‘wäre geeignet, auch nutzer-generierte Inhalte aufzunehmen, zu verarbeiten und zu verbreiten – und gemeinsam mit der Zielgruppe über neue Interpretationen des öffentlich-rechtlichen Auftrags nachzudenken.“
+++ Joachim Huber (Tagesspiegel) und Claudia Tieschky stellen Claus Klebers arte/ZDF-Reportage „Hunger! Durst!“ vor. Letztere lobt: „Der Hunger ist Folge globaler politischer und wirtschaftlicher Systeme, die hier akkurat benannt werden, das macht den Film relevant. Ganz nebenbei erinnert er daran, dass zeitgeistige Aktivisten-Tugenden wie Engagement und der Drang zur Weltveränderung nicht so weit entfernt liegen vom traditionellen Reportagejournalismus." Tieschky beschreibt, wie das TV-Team „das noch nicht zweijährige und vollkommen unterernährte Mädchen Chaya hochzupäppeln“ bzw. zu retten versucht. „Chaya überlebt trotzdem nicht.“ Ob Huber diese Passage anders gesehen hat oder eine andere Passage meint, weiß man nicht, jedenfalls schreibt er: „An einer Stelle im ‚Hunger!‘-Film, in Indien, kann Claus Kleber nicht anders. Der Reporter und sein Team treten aus ihrer Journalisten-Rolle heraus und suchen ein verhungerndes Kind zu retten. Es gelingt. Das Glück wird spürbar, für den Zuschauer erfahrbar. Ein Moment, da alle Fernsehkritik schweigen will.“
Neues Altpapier gibt es wieder am Mittwoch.