Christian Wulff schimpft auf die Medien und Der Spiegel hofft, damit meine er nur die Bild-Zeitung. Schwerer Schicksalsschlag für das eh schon gebeutelte Personal von "Verbotene Liebe". Auch "Spiegel TV" und "Stern TV" werden abgesetzt, wenn auch nur vorübergehend. In Claus Kleber sieht es so "Yeah" aus.
Hefte raus, Klassenarbeit. Zu analysieren ist heute folgendes Zitat:
„Nach dem Freispruch hieß es dann: Na ja, rechtlich mag das alles in Ordnung sein – aber moralisch! Das erinnert mich an eine Jagdgesellschaft, die ein nicht zum Abschuss freigegebenes Tier erlegt und anschließend sagt: War trotzdem richtig, das Tier hatte sicher Tollwut.“
Es stammt von Christian Wulff, dem berühmtesten Bobbycar-Besitzer des Landes, der in der Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel spiegeltitelgeschichtengemäß auf gefühlt 2000 Seiten erzählen darf, wie böse ihm die Medien mitgespielt haben, und dass das so auch alles in seinem Buch nachzulesen sei (Vorabmeldung, Meldung bei Spiegel Online). Worauf die drei Interviewer Wolfgang Büchner, Christiane Hoffmann und Peter Müller stets antworten, manche Medienkritik möge ja berechtigt sein, aber damit meine er doch sicher die Bild-Zeitung und nicht den Spiegel.
Was sagt uns also das Zitat?
Dass Christian Wulff meint, ein Bundespräsident habe doch bitte einen gewissen Schutz zu genießen und dürfe im Gegensatz zu den anderen Tieren des Waldes (etwa dahergelaufene Minister oder einfache MdBs) nicht so einfach zum Abschuss freigegeben werden?
Dass Schloss Bellevue doch der beste Wohnsitz gewesen ist für jemanden, der im 21. Jahrhundert Sprachbilder mit Jagdgesellschaften bemüht?
Dass es bei den Hauptstadtjournalisten zugeht wie in einer eben dieser Jagdgesellschaften?
Dass Christian Wulff keine Angst hat vor der Schlagzeile „Ich habe Tollwut“?
Da besteht wohl Interpretationspielraum. Unübersehbar steht in diesen Zeilen jedoch, dass Christian Wulff sich als Opfer sieht, wenn nicht gar als Märtyrer, wenn man noch diese Antwort hinzuzieht, in der er auf seine Haltung zum Islam und seine Kritik an Banken und der katholischen Kirche eingeht:
„Ich war eine Provokation. Ich war einigen mächtigen Medienschaffenden zu unbequem geworden.“
„Whatever you need to tell yourself“ möchte man ihm da im ersten Impuls zurufen. Wäre da nicht der böse Verdacht, dass man sich damit selbst als von den bösen Medien Gehirngewaschener outet.
Um endgültig zu entscheiden, ob man nun Team Wulff oder Team Medien sein möchte, lese jeder selbst das Interview.
Eine andere Gewissheit können wir an dieser Stelle aber noch mitgeben: Mögen es auch drei hochrangige Spiegel-Mitarbeiter sein, die ein Interview führen. Manche Passagen lesen sich trotzdem wie aus der Bunten.
„SPIEGEL: Was hat die Berichterstattung, die Sie in den Wochen vor Ihren Rücktritt erlebt haben, persönlich mit Ihnen gemacht?
Wulff: Ich habe mich entschieden, davon wenig preiszugeben. In meinem Buch zitiere ich einige besonders niederträchtige Artikel, da fragen sich die Leser selbst: Was hätte das mit mir gemacht?
SPIEGEL: Sie haben sehr viel Gewicht verloren.“
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[+++] Was haben wir alles miteinander durchgemacht. Mit Jan und Julia, den unglücklich verliebten Zwillingen, die erst andere heiraten (Julia) bzw. ins Kloster gehen (Jan) mussten, bevor sie ihr gemeinsames, inzestuöses Glück auf Lanzarote fanden. Ihrer bösen Mutter Clarissa von Anstetten, deren Intriganz nicht einmal ein Flugzeugabsturz etwas anhaben konnte. Und mit ihrer besten Freundin Charlie Schneider, die mit dem „Schneiders“ den Treffpunkt für das adlige Personal bereithielt, während sich die Jugend im „No Limits“ traf, welches irgendwann von Charlies schwulem, zwischenzeitlich drogensüchtigem Neffen übernommen wurde – nachdem dieser von einer fünfjährigen Auszeit als Steward auf einem Kreuzfahrtschiff nach Düsseldorf zurückgelehrt war.
Wir könnten noch ewig so weitererzählen, doch nicht jeder hat dafür ausreichend Geduld – nicht mal die ARD, die nun nach 20 Jahren sowie nach „Marienhof“ auch „Verbotene Liebe“ aus dem ARD-Vorabend schmeißt, um Platz für Jörg Pilawa und sein Quizduell zu machen. Ab Anfang 2015 soll es absurde Erzählstränge mit vom Schicksal schwer Gebeutelten in der ARD nicht mehr abends als Daily Soap, sondern nur noch nachmittags als Telenovela geben.
Woran es liegt? Gabriele Metzger, Darstellerin besagter Charlie Schneider hat im Interview mit Britta Schultejans beim Hamburger Abendblatt eine Vermutung:
„Die Sehgewohnheiten haben sich natürlich geändert, und damals war der Zuschauer vielleicht auch leichter zufriedenzustellen. Aber ich glaube, dass wir uns trotzdem ein Beispiel an den ersten Folgen nehmen sollten, weil sie viel einfacher erzählt waren. Das Produkt war vielleicht vom Look nicht so hochwertig, aber die einfach konstruierten Geschichten, denen man auch folgen konnte, wenn man die ein oder andere Folge verpasst hatte, haben den Zuschauern gefallen. Es war mit etwas leichterer Hand gemacht und womöglich goutiert der Zuschauer so etwas viel eher.“
Katharina Riehl argumentiert in der SZ am Samstag etwas zahlenorientierter:
„Überdurchschnittlich waren die Quoten von ,Verbotene Liebe’ schon lange nicht mehr. Die Sendung hatte zu ihren besten Zeiten Ende der Neunzigerjahre knapp drei Millionen Zuschauer im Schnitt erreicht und Marktanteile von fast 20 Prozent. Bis Juli, das schreibt die ARD nun in ihrer Mitteilung, seinen es noch etwa 1,22 Millionen Zuschauer gewesen und ein Marktanteil von 6,8 Prozent. Das war der ARD schon lange zu wenig, gerade im werbefinanzierten Vorabendprogramm.“
Während Altpapier-Autor Christian Bartels im Handelsblatt beklagt, welche Chance bei der Neubelegung des Sendeplatzes vergeben wurde.
„So würde der Verzicht auf ,Verbotene Liebe’ große Programmflächen zur Verfügung stellen, auf denen die Öffentlich-Rechtlichen, die auf Werbeeinnahmen schließlich nicht angewiesen sind, ein Feld zum Experimentieren bekämen. Warum nicht mal intelligente, transparent gemachte ,Scripted Docusoaps’? Schließlich ist der digitale Jugendkanal, den ARD und ZDF gemeinsam schaffen sollen, seit Jahren in Planung. Schließlich waren es Jugendliche, die ,Verbotene Liebe' ansprechen sollte – und lange angesprochen hat. Aber was tut die ARD? Anstatt neuen Ideen Chancen zu geben und eigene Trends zu setzen, lässt sich Jörg Pilawa mit dem ,Quizduell’ die Nachfolge antreten.“
Weder an zu wenig Zuschauern noch an deren Sehgewohnheiten liegt es, dass ab dieser Woche nun auch RTL sein gewohntes Programm umschmeißen muss: „Spiegel TV“, „Stern TV“ und „10 vor 11“ müssen vorerst runter vom Schirm, wo sie eh nur zu sehen sind wegen dieser lustigen Regelung mit den Drittsendezeiten. Die gehen bei RTL gewohnheitsgemäß an besagte drei Sendungen des Produzenten dctp, wogegen nun Konkurrent Focus TV geklagt und wegen eines Formfehlers Recht bekommen hat (u.a. DWDL, Meedia). Womit wir zur Beurteilung der Sachlage zu Stefan Niggemeier in der FAS übergeben:
„Es lässt sich im Jahr 2014 kaum verstehen, dass ein Sender wie RTL, weil er mehr als zehn Prozent Marktanteil im Fernsehen erreicht, damit einen so heiklen Einfluss auf die Meinungsbildung erlangt, dass dafür ein ,Ausgleich’ geschaffen werden muss. Es lässt sich noch weniger verstehen, wie dieser Ausgleich und eine größere Meinungsvielfalt dann ausgerechnet dadurch sichergestellt werden soll, dass immer wieder dieselben Anbieter damit beauftragt werden, teilweise solche, die auch fleißig für den Rest des RTL-Programms produzieren. Man kann auch nicht wirklich erklären, jedenfalls nicht mit guten Gründen, warum die für RTL zuständige Landesmedienanstalt in Hannover sitzt. Und warum sie nicht in der Lage ist, diese absurden Entscheidungen, die zu treffen ihre Aufgabe ist, wenigstens ohne gravierende Formfehler zu treffen.“
[+++] Stellen Sie sich vor, Sie müssen eine Rezension schreiben über die neue Comedy-Sendung im WDR, die von WDR-Intendant Tom Buhrow als nicht weniger als vielleicht die „Auferstehung der deutschen Fernsehunterhaltung“ angekündigt wird. Die Sendung mit dem sperrigen Titel „Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von Frank Elstner“ (gestern Abend im WDR, hier in der Mediathek) will in kleinen, lustigen Einspielern das Titelgebende erzählen und beginnt mit der Beerdigung Frank Elstners.
Wie würden Sie in den Artikel dazu einsteigen?
„Glockengeläut und ein routiniert trauriger Pfarrer. Dazu eine Beerdigungsgesellschaft in angemessen gedämpfter Stimmung. Im offenen Sarg das berühmteste Glasauge Deutschlands, das es mitsamt seinem Besitzer dahingerafft hat.“ (Kölner Stadtanzeiger)
„Frank Elstner ist tot. Er liegt aufgebahrt im Sarg in einer kleinen Kapelle, neben ihm die standardisierten Trauerkränze von ARD und ZDF.“ (Die Welt)
„Ein Sarg in einer Kapelle. Da drinnen: Frank Elstner.“ (Tagesspiegel)
„In einer kleinen Kapelle auf dem Land hält ein junger Pfarrer eine Traueransprache. Vor ihm in einem Sarg aufgebahrt liegt Frank Elstner.“ (Rheinische Post)
Erst stirbt „Wetten, dass..?“, dann stirbt auch noch Frank Elstner. Angesichts solcher Horrormeldungen erscheint mehr Kreativität bei der Einstiegswahl eindeutig zu viel verlangt sowie eine Auferstehung der deutschen Fernsehunterhaltung dringend nötig.
Ob „Die unwahrscheinlichen Ereignisse im Leben von“ (für Freunde von DSDS, SdR und GERARG natürlich DuEiLv) dieser großen Aufgabe nun wirklich gerecht wird, scheint man sich – um die Vielzahl der Artikel zum Thema kurz zusammenzufassen – sehr zu wünschen. Ganz den Erwartungen gerecht wird das Format in seiner ersten Folge aber nicht.
„Sie haben beim WDR lange gesucht, bis sie einen Protagonisten für die erste Ausgabe dieser Show gefunden haben. (...) Leider ist Frank Elstner nun der größte Schwachpunkt in dieser durchweg auf Ironie gepolten Angelegenheit. Der 72-jährige Moderator steht für große Freundlichkeit, charmantes Auftreten, aber für nichts, an dem man sich als junger aufstrebender Comedian reiben könnte. Elstner ist immer Elstner ist immer Elstner. Er sagt ROFL und YOLO, um zu zeigen, wie peinlich das ist, wenn sich Alte am jungen Slang vergreifen, er bleibt aber immer nur ein staunender Showdino. Genau daran und an der eigenen Ehrfurcht scheitert das Team mehrfach.“
Schreibt Hans Hoff am Samstag auf der SZ-Medienseite. Peer Schader sieht das bei DWDL ähnlich:
„Doch so originell die Idee auch ist, TV-Promis ein kurioses ,Leben’ in Sketchform anzudichten: Am Ende kommt's halt darauf an, ob die Gags funktionieren. Und dafür reicht es nicht, altgediente TV-Größen ,ROFL’, ,YOLO’ und ,Ich bin jetzt ein Viral-Video-Produzent’ sagen zu lassen.“
In mindestens fünf weiteren Folgen hat DuEiLv noch Gelegenheit, zu beweisen, dass es die Sache mit der Auferstehung immer so gut beherrscht wie bei Frank Elstner, der bereits nach fünf Minuten Sendezeit wieder aus dem Sarg raus durfte. War nämlich nur ein Scherz, das mit dem Tod. Haha.
+++ Da es am Wochenende schon überall stand, brauchen wir es ja nicht mehr groß zu featuren: Borderline-Twitterer Claus Kleber hat im Spiegel verraten, dass er auch privat digital so kommuniziert wie in seinen Tweets: „Ein kurzes ,Yeah’ in einer Sms ersetzt eine ausführliche Unterhaltung über meine Seelenlage.“ Scheint ja eine eher übersichtliche Seelenlage zu sein, die Claus Kleber da sein Eigen nennt. Davon abgesehen hat er auch noch was über Politiker und Journalismus gesagt, nämlich Folgendes: „Es ist viel schwerer geworden, sie überhaupt vor die Kamera zu bekommen. Angeführt von der Kanzlerin macht sich in Berlin eine Zurückhaltung breit, sich überhaupt solchen Interviews zu stellen. Dabei würde es einer Demokratie gut anstehen, wenn die Mitglieder der Regierung bei wichtigen Anlässen Rede und Antwort stehen.“ (Vorabmeldung) +++
+++ Aus der Reihe „Dinge, die das Nachrichtenmagazin Der Spiegel zuerst wusste“ heute: Der geplante Leni-Riefenstahl-Film der Produktionsfirma Ufa Fiction muss sich einen neuen Sender suchen. Statt des ZDFs wird es nun vielleicht die ARD (Vorabmeldung). +++ Abgesetzt werden ist auch für Reinhold Beckmann nicht bitter, denn er bekommt ab kommendem Jahr eine Reportagesendung mit funky Hashtag im Arbeitstitel: „#beckmann“ (Vorabmeldung). +++
+++ Auf der SZ-Medienseite empfiehlt heute Altpapier-Autor René Martens den „Summer of the 90s“ bei Arte. „,Gerade die stilistische Heterogenität’ der 90er-Jahre-Musik sei ja ,reizvoll’ gewesen bei der Programmgestaltung, sagt Wolfgang Bergmann, der Geschäftsführer von Arte Deutschland. Außerdem sei es naheliegend gewesen, diesem Zeitabschnitt einen Schwerpunkt zu widmen, weil es ,das letzte Jahrzehnt war, in dem Musik die treibende Kraft der Populär- und Jugendkultur war’. Dann kamen die Handys, das Internet, die sozialen Netzwerke.“
+++ Ebenfalls in der SZ trauert Hans Hoff der Sat.1-Serie „Danni Lowinski“ nach, die nach der fünften Staffel nun endet: „,In fünf Jahren verdichteter Fernsehdramaturgie passiert ungefähr so viel wie in 50 Jahren Echtzeit in einem kleinen Menschenleben’, schreibt Annette Frier, wenn sie begründen soll, warum es nun aus sein soll mit dieser Serie, die so ganz anders war und eine Weile ja auch noch ist, anders als all das andere, was sonst so aus der Glotze quillt.“ +++ Auch Michael Hanfeld von der FAZ widmet sich heute der letzten Staffel der Serie: „Es bleibt also alles beim Alten, nur die Konstellationen und Kulissen wandeln sich. (...). Die Fälle entsprechen dem Zeitgeist, oft geht es darum, familiäre Verhältnisse zu definieren. Das geht sehr häufig sehr glatt, zu glatt, wie in der ersten Episode der fünften Staffel, die davon handelt, dass eine einst drogenabhängige Prostituierte sich das Umgangsrecht mit ihrem Sohn erstreitet, den sie einst weggab.“ +++ Ein Interview mit Annette Frier zum Thema findet sich im Tagesspiegel. +++
+++ Serbiens Ministerpräsident Aleksandar Vucic nimmt es mit der Pressefreiheit nicht so genau, schreibt Andrej Ivanji heute in der taz. „Verziehen ist ihm, dass er sich in den 1990er Jahren als Kriegshetzer einen Namen gemacht hatte - solange er regionale Friedenspolitik liefert, werden die kleinen Schönheitsfehler seiner inneren Machtpolitik geduldet: dass es in Serbien beinahe keine Opposition mehr gibt, dass die Boulevardpresse wie ein Schlaghammer der Regierung eingespannt ist, der Rufmord an Regimegegnern begeht, dass es kaum regimekritische Medien gibt, dass sich Vucic über staatliche Institutionen stellt.“ +++
+++ „Fast wie im richtigen Film starb im vergangenen Jahr Vivi Bach, und er lebte fortan mit ihrer Asche. Am Freitag ist er seiner Frau gefolgt. Angeblich wurde Dietmar Schönherr 88 Jahre alt. Aber weiterleben wird er als James Dean und als ewig jugendlicher Medienguerilla, der mehr wollte und konnte als ZDF-Unterhaltung für den Familiensamstagabend.“ Willi Winkler auf der samstäglichen SZ-Medienseite zum Tod von Dietmar Schönherr. +++
+++ RTL hat seine Programmpläne für die neue Saison vorgestellt und möchte in dieser gerne Geschichtliches tragen, weil dem Sender das schon bei „Hindenburg“ so gut zu Gesicht gestanden habe, meint Florian Zimmer-Amrhein am Samstag in der FAZ. „Das interessanteste Projekt dürfte wohl die auf acht Teile angelegte Thriller-Serie ,Deutschland!’ sein. Erzählt wird die Geschichte eines jungen Stasi-Agenten, der 1983 als West-Spion in die BRD geschickt wird, in der letzten Phase des Kalten Kriegs also. (...) Grundlage des Drehbuchs von ,Deutschland!’ sind Recherchen des ,Guardian’, die darlegen, dass die atomare Bedrohung Europas damals größer war, als gemeinhin angenommen.“ +++
+++ Eine Stimme wie Clark Gable, Cary Grant, John Cleese und Alain Delon, das hat Norbert Langer. Was daran liegt, dass er der deutsche Synchronsprecher für besagte Schauspieler ist, und nicht nur für die. Corinna Stegemann porträtiert den 73-Jährigen in der sonntaz. „Langer sieht sich eher als der nüchterne Typ, der damals nicht die Ellbogen hatte, um sich durchzusetzen und zu sagen: Hey, seht her, ich bin toll! ,Wie naiv ich doch war. Ich dachte, wenn ich immer im Fernsehen zu hören bin, dann muss doch mal einer von den maßgeblichen Leuten auf die Idee kommen, sich zu fragen, wer steckt denn dahinter? So kam es aber nie.’“ +++
+++ Wie, heute gar nichts von unserem Lieblingsthema, den gefälschten besten Deutschen (zuletzt Altpapier am Freitag)? Markus Brauck und Alexander Kühn haben ein Einsehen und berichten im Spiegel. „Unter Indendant Bellut gelten zwei Dogmen: Wille zum Erfolg und null Toleranz gegenüber Fehltritten. (...) Reflexartig greift bei Skandalen auch der Fernsehrat ein und verabschiedet Verhaltensregeln, die so selbstverständlich sein müssten wie die am Abendlang verbreitete Erwartung, dass ein Gast nicht ins Tischtuch schnäuzt. Doch Bellut hat es nicht geschafft, die Senderkultur so nachhaltig zu verändern, dass es ZDF-Redakteure unterlassen, grundlegende Kodexregeln zu brechen. Im Gegenteil: Der Erfolgsdruck scheint so hoch, dass soe hierfür auch mal die eigenen Standards hinanstellen. Manchmal scheint der Senderboss einen Fehler eher zu verzeihen als einen Misserfolg.“ +++
Der Altpapierkorb füllt sich morgen wieder.