Wenn die Espressomaschine faucht

Ist Alice Schwarzer der weibliche Gerhard Schröder? Oder eher der weibliche Joschka Fischer? Außerdem: Kritik am tendenziösen Titel der morgigen Maischberger-Sendung; falsche Vorstellungen vom Einkommen deutscher TV-Schauspieler; noch und nöcher Ernst-Nolte-O-Töne im Spiegel. Und im Focus rasselt der Medienpolitiker Edmund Stoiber mit den Säbeln.

Die aus medienjournalistischer Perspektive vielsagendste Formulierung des Wochenendes stand am Sonnabend in der SZ, in einem Porträt, das Claudia Tieschky über Sonia Mikich geschrieben hat, die am 1. Mai Chefredakteurin des WDR Fernsehens wird:

„Wenn man sie fragt, was der WDR für eine Chefredakteurin bekommt, dann sagt sie: ‚Eine, die für angstfreie Kommunikation sorgt.“

Diese sechs Mikich-Worte sagen implizit mehr über den Sender aus als manch kluge Abhandlung, die in der jüngeren Vergangenheit über ihn geschrieben wurde. Manches wäre allerdings auch gewonnen, wenn sich Mikich neben dem Angstabbau auch der von ihrem Sender verantworteten Talksendung „Menschen bei Maischberger“ widmete. Am Dienstag geht es dort um die „hetzerische Petition“ (taz), deren Unterzeichner ein großes Problem damit haben, dass baden-württembergischen Schülern im Unterricht künftig vermittelt werden soll, sexuelle Vielfalt zu akzeptieren. Im Ankündigungstext für die Sendung beweisen Maischbergers Leute einmal mehr ihre boulevardjournalistische Kompetenz: „Homosexualität auf dem Lehrplan: Droht die moralische Umerziehung?“ lautet der Titel, und die Frage „Sind traditionelle Werte unserer Gesellschaft in Gefahr?“darf auch nicht fehlen.

queer.de kritisiert:

„Allein der Titel ist eine doppelte Unverschämtheit. Zum einen soll nach dem baden-württembergischen Bildungsplan an keiner einzigen Schule Lesbisch-, Schwul- oder Heterosexuellsein ‚gelehrt‘, sondern lediglich über die Vielfalt der Lebensweisen aufgeklärt werden. Dies als ‚moralische Umerziehung‘ zu diffamieren, ist – auch mit Fragezeichen – ein deutlicher Schritt über die rote Linie.“

indub.io schreibt in einem offenen Brief an die Moderatorin:

„Sie, liebe Frau Maischberger, implizieren mit Ihrer unerträglichen rhetorischen Frage, dass ein gleichgeschlechtliches Lebensmodell unmoralisch ist. Ist das wirklich Ihre Ansicht?“

Zu den Gästen gehört ein gewisser Hartmut Steeb, ein „ausgesprochener Rechtsausleger“, den zumindest 2009 die Junge Freiheit „auf der Autorenliste“ führte (Spiegel Online). Die „rote Linie“ (queer.de) hat Maischbergers Redaktion vor allem deshalb überschritten, weil sie die Begrifflichkeiten jener, die eine gesamte Bevölkerungsgruppe abwerten, mit einer gespenstischen Selbstverständlichkeit übernimmt - als sei die in die Petition zum Ausdruck kommende Verachtung ein legitimer Beitrag zum demokratischen Diskurs. Dass Maischberger irgendwann mal Nazis einlädt, um mit ihnen über Antisemitismus zu plaudern, kann man mittlerweile nicht mehr ausschließen. Siehe des weiteren den Blog Karnele sowie die Diskussion auf der Facebook-Seite der Sendung.

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[+++] Wie sich Diskursgrenzen verschieben, zeigt auch ein Artikel aus dem neuen Spiegel, der sich mit dem „Wandel der Vergangenheit“ beschäftigt. Er gehört zu jenen Texten, die „man diese Woche lesen muss“ (Hausblog). Es lohne sich, schreibt Autor Dirk Kurbjuweit in seinem sechsseitigen Text, den Historikerstreit „im Geschichtsjahr 2014 neu zu betrachten“, und deshalb hat er unter anderem Ernst Nolte aufgesucht, der in dem genannten Streit eine zentrale Rolle gespielt hat. Weil sich in diesem Jahr nicht nur zum 100. Mal der Ausbruch des Ersten Weltkriegs jährt, sondern auch zum 75. Mal der des Zweiten, passt es prima, dass Nolte was im Köcher hat „zur Kriegsschuld 1939“:

„Ich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, dass man den Anteil der Polen und Engländer stärker gewichten muss als es meist geschieht. Hitler wollte nicht, wie es oft dargestellt wird, Krieg um des Krieges willen führen.“

Das ist nicht einmal die ungeheuerlichste Äußerung in fünf Nolte-Absätzen auf Seite 116, die man genau so durchaus bezeichnen darf, denn sie bestehen, von kurzen einleitenden Stichworten Kurbjuweits abgesehen, komplett aus zusammenhängenden O-Tönen des Historikers. Das ist formal gesehen äußerst ungewöhnlich. Eine Erklärung deutet Kurbjuweit allenfalls an, indem er die lange Nolte-Passage mit den Worten einleitet, es handle sich um „autorisierte Auszüge“. Das legt die Vermutung nahe, Nolte habe während des Autorisierungsprozess sehr genaue Vorgaben gemacht - nicht nur dazu, welche Worte man zitieren darf, sondern auch, in welcher Form sie zu publizieren seien. Aber abgesehen davon, dass (wenn es so war) sich der Spiegel darauf nicht hätte einlassen müssen, können Leser, die keine Journalisten sind, mit dem Hinweis „autorisierte Auszüge“ nicht allzu viel anfangen.

Kurbjuweit geht auf Noltes Thesen zur Kriegsschuld und zu anderen Themen nicht direkt ein, er psychologisiert sich lieber einen ab. Nolte sei „gekränkt“, „weil er keine Rolle mehr spielt“:

„Er hat die Provokation noch einmal gesteigert und muss damit leben, dass es niemanden interessiert.“

Außer natürlich den Spiegel.

Und mag der 91-jährige es mit den Provokationen auch etwas übertreiben:?

„(...) Dieser Mann hatte nicht mit allem unrecht“.

Eine ähnliche Haltung scheint Kurbjuweit zu den vom Maoisten zum Nolte-Adepten konvertierten Historiker Jörg Baberowski zu haben, den der Spiegel-Mann in einem bekannten Berliner Gastronomiebetrieb getroffen hat:

„Er sitzt im Café Einstein und sagt: ‚Hitler war kein Psychopath, er war nicht grausam. Er wollte nicht, dass an seinem Tisch über die Judenvernichtung geredet wird (...) Stalin dagegen (...) war bösartig, er war ein Psychopath.“

Ob sich ein Historiker mit den Tischmanieren von Menschheitsverbrechern befassen sollte, ist eine andere Frage. Die stellt Kurbjuweit nicht. Dafür jene, ob man das, was Baberowski sagt, an einem Café-Einstein-Tisch sagen darf:

„Löffel klappern gegen Tassen, gedämpfte Stimmen, eine Espressomaschine faucht. Es ist so ein Moment, in dem einen unwohl wird (...) Haben das die Leute an den Nachbartischen gehört?“

Diesen eigentlich kaum noch zu karikierenden Spiegel-Stil hat gerade erst der Umblätterer anlässlich des umfänglich diskutierten Mathias-Döpfner-Porträt aufgegriffen.

[+++]  Nun aber mal Schluss mit der Spiegel-Kritik, schließlich findet sich weiter vorn im Heft ein instruktiver Text über das System Alice Schwarzer:

„Spricht man mit früheren Emma-Mitarbeiterinnen über Schwarzer und ihre Steuersünden, dann ist das Überraschende daran, dass es allerhand Frauen nicht überrascht“,

lautet einer der Kernsätze, die Tobias Rapp, Barbara Schmid und Barbara Supp aufgeschrieben haben. Sie schildern Schwarzer als beratungsresistente Despotin, die das Leben (Essen, Autos) zu genießen weiß bzw.:

„Sie gab Geld aus und hielt sich gleichzeitig ein feministisches Prekariat.“

Als Beleg dafür führt das Autorentrio unter anderem an:

„Eine Jungredakteurin aus der Frühzeit will sich an mageren Lohn von ein paar hundert Mark erinnern, am Monatsende gab es 100 Mark obendrauf.“

Dass solche Informanten nicht namentlich zitiert werden möchten, ist nicht ungewöhnlich, aber dass jemand, der vor vermutlich ca. 35 Jahren „Jungredakteurin“ war, das heute nicht riskieren mag, ist bezeichnend. Rapp/Schmid/Supp laden außerdem zu einem Gedankenspiel ein:

?„Vielleicht hilft es, sich Alice Schwarzer einmal ohne den Feminismus vorzustellen.“

Und wenn man das tut, kommt man zu der Erkenntnis, dass sie in die Kategorie ehrgeizige Aufsteiger bzw. „Macho-Typen mit Ellenbogen“ einzuordnen wäre:

„Wie Gerhard Schröder. Wie Joschka Fischer.“

[+++] Keineswegs vernachlässigt werden soll heute das andere Montagsmagazin, immerhin hat es Edmund Stoiber als Autoren rekrutiert. Der schreibt dort laut Focus-Vorabmeldung:

„Die Entwicklung der Medien muss wieder zur Chefsache werden. Es darf nicht länger nur Fachkreise beschäftigen, dass wir unsere eigene deutsche Medienwirtschaft nach den analogen Regeln der Vergangenheit an die Kette legen und uns den gigantischen internationalen Playern bereitwillig ausliefern.“

Uiuiui, Tiffy!

Wann war „die Entwicklung der Medien“ eigentlich jemals „Chefsache“, und vor allem: Welcher Chef befasste sich damit? Noch interessanter ist natürlich Stoibers Säbelrasserei, also die implizite Forderung, „wir“ sollten nun „unsere eigene“ Medienwirtschaft von der Kette lassen.

[+++] Zur Berichterstattung rund um Olympia: Die Nachdenkseiten kritisieren die Kommentatoren, die fürs ZDF bei der Eröffnungsfeier im Einsatz waren (und den heute schon erwähnten Gerhard Schröder zu Herbert Schröder machten). Stefan Gärtner (Titanic) bringt in einer allgemeineren Betrachtung ein rund drei Jahre altes Suhrkamp-Werk ins Spiel:

„Es wird z.Z. ja viel geschrieben über die Winterspiele von Sotschi, über Willkür, Ausbeutung, Brutalität und Korruption, (...) und genausoviel wird in den nächsten zwei Wochen natürlich trotzdem geschrieben werden über Bobfahrten und Riesenslaloms, weil ja kein Sportskandalon so erheblich ist, dass es die gesellschaftlichen Apparate dazu brächte, auf den Sport als ‚größte der Blödmaschinen‘ (Metz/Seeßlen) zu verzichten.“

Silke Burmester geht bei Spiegel Online auf die Sotschi-Berichterstatter ein, die sich darüber beschweren, dass ihre Unterkünfte nicht tiptop sind - und zum Beispiel darüber klagen, dass „Wasser in der Farbe von Earl Grey Tee aus der Leitung rinnt“:

„Das, was die Journalisten in Sotschi an Dilettantismus, an Fehlplanung und Groteskem erleben, worüber sie sich lustig machen und empören, ist ein Witz gegen das, was viele Russen - vor allem die Armen und die in den ländlichen Regionen des Riesenreichs - täglich erleben. Wäre ein nicht gemachter Fußboden ihr Problem, herabfallende Gardinenstangen, sie würden sich als sorgenfrei bezeichnen. Sie müssen mit diesem braunen, ungenießbaren Wasser leben und können nicht einfach eine Flasche Evian aufmachen, um sich das Gesicht zu waschen, wie die Besucher es nun tun.“

In durchaus auch eigener Sache weist zdfsport.de darauf hin, dass der US-Sender NBC 2.800 Mitarbeiter in Sotschi am Start hat:

„Zum Vergleich: ARD und ZDF sind mit 450 Mitarbeitern in Sotschi. Sie produzieren 740 Stunden Programm im Fernsehen und online. Bei NBC sind es – inklusive Wiederholungen - mehr als 1600 Stunden, also fast doppelt so viel wie die deutschen Sender, allerdings mit mehr als fünfmal so viel Personal.“

Gar nicht dabei in Sotschi ist im Übrigen der von manchen für legendär gehaltene Sigi Heinrich (Eurosport). Mit ihm hat süddeutsche.de gesprochen.

[+++] Den medienphilosophischen Text der Stunde haben wir Wolfram Eilenberger zu verdanken. Er befasst sich im Tagesspiegel mit dem Phänomen der neuen Zerstreuung:

„Im Laufe der letzten 15 Jahre (ist) tatsächlich ein neuer Typus von Subjektivität entstanden, den man wohl am treffendsten als ‚zerstreuten Menschen‘ bezeichnet.“

Die „fundamentale Herausforderung dieses Typus“ laute folgendermaßen:

„Wird es mir im chaotischen Dauerfeuer der digitalen Reize gelingen, einen stabilen inneren Adressaten auszubilden, der verlässlich mit dem Wort ‚Ich‘ anzusprechen wäre?“

Eilenberger sieht das alles positiv stellt auch im Folgenden Fragen, die eher selten formuliert werden:

„Ist Zerstreuung nicht gerade das, was unser Leben wirklich lebenswert und sozial macht? Und öffnet die voranschreitende Verschmelzung unserer Gedanken mit digitalen Techniken nicht auch utopische Perspektiven, ja das Tor zu neuen, geradezu mystischen Ganzheitserfahrungen? Was ist eine ideale ‚Cloud‘ denn anderes als die dauerhafte, meine Lebensspanne weit überdauernde Sammlung sämtlicher eigener Gedanken – und damit eine mögliche Einheit meines Selbst, deren potenzielle Kohärenz, Spannung und Verweisungsvielfalt alles übertrifft, was ich aus eigener Konzentrationskraft jemals erzeugen oder bewahren könnte?“


ALTPAPIERKORB

+++ Ebenfalls im Tagesspiegel: Joachim Huber greift die Benachteiligung von Bloggern durch die Bundestags-Pressestelle auf - und nimmt dabei Bezug auf ein Spiegel-Interview mit Markus Beckedahl, in dem dieser sagt: „Ich habe einen Presseausweis des Deutschen Journalistenverbands. Aber man teilte mir mit, ich sei kein Journalist.“ Im Altpapier vom Freitag konnte der Eindruck entstehen, es seien lediglich Netzjournalisten ohne Presseausweis betroffen. Der Tagesspiegel weist noch darauf hin, dass „Berlinale und Fashion Week ähnlich rigide“ vorgehen, und Carta crosspostet zum Thema einen Telemedicus-Beitrag aus der vergangenen Woche.

+++ „Die Übernahme ist wettbewerblich unbedenklich“ - am Freitag hat das Bundeskartellamt Springers N24-Kauf abgesegnet. Zustimmen muss aber noch die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (dpa/Handelsblatt).

+++ „Why It's So Hard to Measure Online Readership“ - mit dem Thema befasst sich The Atlantic: „In the viral age, readers can mean 1 million Facebook users who see some sensational headline, clicked it, and scurried away, having no recollection of what URL hosted the article, and never visit the site again. Reader used to be a person. Now it's a spectrum. There are dedicated readers on one end, Tsetse-fly-brained Facebook browsers on the other, and fully engaged one-time readers in the middle. Surely they shouldn't count equally to an advertiser seeking an consistently engaged and knowable audience.“

+++ Über „das Ende des Internets“ bzw. dessen „Fragmentierung“ bzw. „Zerfall“ macht sich dagegen die NZZ am Sonntag Gedanken: Es „kapseln sich immer mehr Länder vom freien Datenstrom ab. Sie legen Grenzen um ihr Internet, angeblich um ihre Bürger zu schützen“. „Typisch für eine wachsende Zahl staatlicher Kampagnen zu nationaler ‚Datenhoheit‘“ sei das brasilianische „Marco Civil da Internet“. Wenn das in Kraft trete, müsse „zukünftig jeder, der in Brasiliens Internet auftauchen will, seine Daten auch auf Servern in Brasilien speichern. Zudem soll der freie Strom der Daten beschränkt werden. Anbieter von Webinhalten in Brasilien können ausserdem zukünftig verpflichtet werden, einen Vertreter im Land zu haben. Der Blog eines ukrainischen Oppositionellen oder einer ägyptischen Journalistin könnten in Brasilien nicht mehr aufgerufen werden, es sei denn, sie würden einen Stellvertreter in Brasilien bezahlen.“

+++ „Nennst du mich Goethe, nenn ich dich Schiller“ - nach diesem Muster preisen die beiden TV-Produzenten Nico Hofmann und Oliver Berben einander, „spottet ein ZDF-Mann, der mit beiden gearbeitet hat“ in einem Berben-Porträt des Spiegel. Hofmann sagt derweil (in einem Interview für die SZ-Wochenendbeilage) über sich selbst: „Ich (bin) vielleicht ein ganz guter Multiplikator für deutsche Empfindsamkeiten, das verbindet mich auch mit meinem heimlichen Berufswunsch, dem Journalismus. Manchmal würde ich gerne tauschen.“ Da müssen wir dem Weltgeist wohl dafür danken, dass er TV-Produzent geworden ist.

+++ Für die heutige Medienseite der SZ hat Claudia Tieschky Hans-Werner Meyer, Vorstandsmitglied des Schauspielergewerkschaft BFFS, interviewt. Der sagt: „Es gibt eine ganz falsche Vorstellung, wie Schauspieler in diesem Land leben. Selbst Stars, die gut zu tun haben, leben ja selten in Saus und Braus. Bestenfalls haben sie ein gehobenes Einkommen. (...) Wir haben ein Gutachten bei der Universität Münster in Auftrag gegeben. Danach verdienen vier Prozent der Schauspieler mehr als 100 000 Euro im Jahr. 70 Prozent nicht mehr als 30 000 – das sind so die Größenordnungen (...) Wir brauchen kein Mitleid. Wir brauchen nur Fairness. Es ist wirklich an der Zeit, dass man in Deutschland den Künstlern auch ein Leben zugesteht.“

+++ Mehr Kritik aus Schauspielermunde: dwdl.de fasst zusammen, was Ralph Herforth in einem Interview mit dem medienkritischen Fachorgan Bild am Sonntag übers öffentlich-rechtliche Fernsehen gesagt hat: „Das Problem hat Herforth (...) bei den Intendanten ausgemacht. ‚Sie zwingen so viele gute Kollegen dazu, in dummen Filmen dumme Rollen zu spielen.‘“

+++ „Wir Griechen sind nicht reicher als ihr“ - die Headline dieses Interviews mit dem griechischen Premier Antonis Samaras, das die Bild-Zeitung heute publiziert, widerspricht der Headline eines heftig kritisierten Artikels, aber das erwähnt die Redaktion, wenig überraschend, lieber nicht.

+++ Dass die Türkei einen aserbaidschanischen Journalisten wegen eines regierungskritischen Tweets ausgewiesen hat, greifen die New York Times und Spiegel Online auf - wobei die Hamburger daran erinnern, dass „in der Türkei mehr Journalisten in Haft sitzen als in China“.

+++ Steffi Dobmeier hat für die Wochenend-taz zwei ehemalige Redakteure der G+J-Wirtschaftsmedien sowie einen Ex-Ressortleiter von dapd getroffen, die mittlerweile nichts mehr mit Medien machen.

+++ Dies steht den Redakteuren der Frankfurter Rundschau möglicherweise nicht bevor. Jedenfalls meldet der Spiegel mit Berufung auf „Verlagskreise“, „dass das Blatt 2013 erstmals seit Jahren keinen Verlust gemacht hat. Rechne man einmalige Kosten heraus, habe die Zeitung sogar einen Gewinn im hohen sechsstelligen Bereich erwirtschaftet“.

+++ Sendungsrezensionen (I): „Die erste, zu hektische Ausgabe der neuen Live-Sendung (...) zeigte, dass mit dem alten Kulturbegriff leider auch alles Analytische über Bord geworfen wurde“ - Oliver Jungen bei faz.net über die das umgemodelte Kulturmagazin „aspekte“ (siehe auch Altpapier vom Freitag)

+++ Sendungsrezensionen (II): Daland Segler (FR) schreibt, das Ergebnis von Günther Jauchs gestriger Sendung sei „erwartbar mager“: „(Der) Redaktion war nichts Besseres eingefallen, als noch einmal über Alice Schwarzer und andere prominente Steuerbetrüger diskutieren zu lassen. Dabei hätte es, Oliver Welke hatte es in seiner ‚Heute Show‘ am vergangenen Freitagabend ja vorgemacht, spannendere Fragen zum Zustand der Republik gegeben, etwa die unter dem staatsmännischen Deckmäntelchen betriebene Militarisierung der bundesdeutschen Gesellschaft.“

+++ Heute im Fernsehen: „RLF: Kunstprotest aus Berlin" (arte). Es geht um ein Protest persiflierendes Kunstprojekt des Design-Professor Friedrich von Borries. Jens Müller (taz) macht keinen Hehl daraus, dass ihm die Selbstinszenierung dieses „Eklektikers“ ein bisschen auf die Nerven geht.

Neues Altpapier gibt es wieder am Dienstag.