Ein kräftiges "Jein" hallt durch die Verlagslandschaft: das große In-opten bzw. Opt-Innen wg. LSR. Ist Fischsuppe der neue Einheitsbrei? Frische Ansichten zum Springer/Funke-Deal.
Morgen beginnt nun endlich ein spannendes Experiment: In einem vergleichsweise hochindustrialisierten Land mit jahrhundertelanger Mediengeschichte und immer noch sehr reichhaltiger Medienlandschaft tritt ein Medien-Gesetz in Kraft, von dem niemand weiß, was es bewirkt bzw. anrichtet. Könnte sein, dass es viel auslöst, auch wenn derzeit leider kaum jemand die Ansicht weiterentwickelt, es könnte positive Folgen haben. Könnte sein, dass es verpufft.
Der offene Ausgang ist bekanntlich politisch gewollt. Ein kleiner Analysen-Cocktail zum Leistungsschutzrecht mit womöglich unterschiedlichen Schöpfungshöhen ist aber natürlich zu haben:
Das LSR, "das ab August wirkungslos vor sich hin verpuffen wird, das am Ende nur Verlierer kennt" (Christian Jakubetz, demzufolge es Wirkung also doch irgendwann entfalten muss, bei cicero.de). "Das LSR hat also das Gegenteil dessen bewirkt, was es bewirken sollte" (Fefes Blog im offenbar doch noch grundsätzlich vorhandenem Optimismus, "eine europäische Konkurrenz zu Google" aufbauen zu können). "Die Situation ist damit so eingetreten, wie Kritiker des Gesetzes sie prophezeit haben: Kleine, innovative Dienste leiden, gleichzeitig profitieren vom Start weg nicht einmal die Initiatoren des Gesetzes, die großen Verlage" (Johannes Boie in der Print-Süddeutschen sowie der Rolle als derzeitiger Partner des kleinen innovativen Dienstes rivva.de).
Und Joachim Meinhold, als Geschäftsführungs-Vorsitzender der Verlagsgruppe Saarbrücker Zeitung ein vergleichsweise hochrangiger Vertreter der Papier-Zeitungsbranche, "geht davon aus, dass es zum Rechtsstreit mit dem US-Suchmaschinenkonzern", Google also, "kommen wird", der nämlich seinsierseits in Gestalt seines Sprechers Kay Oberbeck aktuell verlauten ließ: "Wir zahlen nicht für 'Snippets'. Das ist unsere grundsätzliche Haltung" (beide Aussagen übermittelt der Tagesspiegel).
Am heutigen letzten Tag des Juli endete vorläufig das große In-opten (bzw. Opt-Innen - jedenfalls ist "opten", von "to opt", das Verb) betroffener Beteiligter. Wie es sich für die komplizierte Lage gehört, gibt es zumindest zwei Arten von Opten: erstens das eher private, informelle In-opten von bloggenden Solojournalisten, das vor allem unter dem gestern hier verlinkten Betroffenen-Beitrag von rivva.de stattfindet (siehe etwa Richard Gutjahrs Kommentar: "...ich opte sowas von in..."). Hintergrund: Theoretisch könnte ab morgen vermutlich jeder, der schreibt, gleichgültig in welchem Medium, gegenüber jedem, dem er Snippet-weise Nutzung seiner Inhalte unterstellt, Ansprüche geltend machen.
Zweitens ist das offiziellere Opt-in bei Google derzeit ein großes Thema, zu dem freilich nicht jeder, sondern vermutlich nur Presseverlage aufgefordert wurden. Ob Online-Inhalte dieser Verlage weiterhin in der bekannten Form (über deren Snippet-Charakter am Ende das Bundesverfassungsgericht urteilen dürfte) bei Google News auftauchen sollen, war die Frage. Google hat sie im Juni mit gewohnt dröhnendem Pathos bzw. in zweifelhafter Metaphorik ("...Nachwehen des 11. September 2001") gestellt. Jein, sagen so wie der Noch-Teilzeit-Verlag Axel Springer (Altpapier gestern) auch viele andere große deutsche Verlage.
Die Betonung dieses Jeins liegt auf dem "J", also Zustimmung. Das "-ein" sind die von scharenweise Verlagsjustitiaren formulierten Vorbehalte. "Mit dieser vorläufigen Erklärung ist jedenfalls nicht die Bestätigung verbunden, dass die unentgeltliche Nutzung unserer Inhalte ab dem 1. August ohnehin der Rechtslage entspricht", so lautet z.B. der Gruner+Jahr'sche Vorbehalt, den wir aus der Übersicht der (ebenfalls bloß vorbehaltlich zustimmenden) TAZ zitieren.
Grund sind die "erheblichen Reichweitenverluste", die Verlage befürchten (vgl. FAZ-Pressemitteilung, heute auch auf der FAZ-Medienseite abgedruckt). Wann der Vorbehalt aktiviert werden könnte: wenn "die organisatorischen Grundlagen für die Verwertung des Leistungsschutzrechts geschaffen sind" (Handelsblatt). Zu solchen Verlautbarungen liegt via Twitter auch eine durchaus ungewöhnliche Meinungsäußerung eines beliebten meedia.de-Autoren vor.
Ob die Verlage nun an der Gründung einer diesbezüglichen Verwertungsgesellschaft arbeiten oder nicht, auch dazu liegen konträre Ansichten vor. Tatsächlich ist die Uneinigkeit der Verlage aber nicht ungeheuer groß. Denn auch die überschaubare Anzahl von ihnen, die dem Bestätigungssystem Googles bewusst und ausdrücklich nicht zustimmte (Übersicht bei journalist.de), stimmte lediglich vorbehaltlich und -läufig nicht zu, weil diese Verlage bzw. ihre Justitiare befürchteten, "dass sich eine vorläufige Zustimmung in einem späteren Gerichtsverfahren zu ihren Ungunsten auswirken könnte". Wie das Update unter dem journalist.de-Beitrag zeigt, schwenkte die schon erwähnte Saarbrücker Verlagsgruppe gar noch um, sodass sich die Zahl der offiziellen Google News-Verweigerer-Verlage auf mehr oder weniger einen beschränkt: den der Rhein Zeitung aus Koblenz.
"Nur ein Prozent unserer Nutzer kommt über Google News auf unsere Internetseite. Es wäre deshalb verschenkt, wenn wir unsere hart erarbeiteten, exklusiven Stoffe Google weiter zugänglich machen würden",
zitiert der Tsp. im schon verlinkten Artikel den Chefredakteur Christian Lindner, dessen Blatt online einstweilen nur die DPA-Meldung bringt.
Wohl am aufschlussrichsten ist in seiner offenen Gewundenheit der sueddeutsche.de-Bericht zur Sache:
"Einige Verlage überlegen derzeit, wie sie ihre neu gewonnen Rechte zu Geld machen können. Zur Diskussion steht sowohl die Gründung einer verlagsübergreifenden Verwertungsgesellschaft - was einige Befürworter findet - als auch die Wahrnehmung der Rechte zum Beispiel durch jeden einzelnen Verlag - wofür es ebenfalls Fürsprecher gibt -, beschränkt auf Einzelfälle und nicht zwingend auf Google oder Google News angewandt. Ob die beiden Diskussionslinien zusammenzubringen sind, ist abzuwarten",
schreibt Pascal Paukner. Ob es gelingt, Texte zu Geld machen, bleibt abzuwarten - wie ungefähr seitdem es dieses Internet gibt.
Nur mal als Gedankenspiel: Ob es mittelfristig so etwas sein könnte, das Leistungsschutzrechtinhaber einzelfallweise zum Anwenden dieses neuen Gesetzes verleiten mag? Also dass ein sympathischer, aber gewiss gewerblicher Mediendienst wie kress.de einen Zeitungsartikel (in diesem Fall aus dem Handelsblatt), den die Zeitung selbst gewiss bewusst nichts ins frei zugängliche Internet gestellt hat, mit allen relevanten Infos getreulich zusammenfasst, als eigene Meldung online stellt und anschließend u.a. per E-Mail-Newsletter verschickt, so dass eventuelle interessierte Endverbraucher, um zeitnah informiert zu sein, weder am Kiosk die Papierzeitung noch im Online-Einzelhandel den Artikel kaufen müssen? Wenn Verlage es sich nicht mit Google verscherzen wollen, das als Premium-Kollaborateur der NSA Quasi-Monopolist auf dem deutschen Suchmaschinen-Markt natürlich ein Kaliber ist, aber dennoch mit diesem LSR etwas anstellen möchten - nicht auszuschließen, dass es dann solche Streitigkeiten geben wird.
Andererseits, immerhin hat kress.de selbst einen kleinen journalistischen Beitrag ("Springer stellte auf kress.de-Anfrage klar, dass man diese 'Spekulationen' gegenüber dem 'Handelsblatt' nie bestätigt habe") geleistet.
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[+++] Damit ist also hier im Altpapier schon ein Themenwechsel vollzogen: Vom Topthema LSR zum Topthema der letzten Tage, dem Springer/ Funke- bzw. TGFKAW-Deal. Was das Handelsblatt (für dessen Onlineauftritt ich gelegentlich Talkshowkritiken schreibe) gestern vermeldete, waren weitgehende Pläne für eine trotz künftiger konzernmäßiger Trennung weiter fortbestehende Redaktionsgemeinschaft der letzten Nichtboulevardzeitung Springers, also der Welt, und der neuen sowie vielleicht auch alten Zeitungen der Ex-WAZ:
"Mit dem Artikellieferanten Springer lassen sich Millionen an Redaktionskosten sparen. Wie Insider bereits spekulieren, wird die Funke Mediengruppe sogar das Springer-Redaktionssystem mit dem ironisch anmutenden Namen Newsgate nutzen. Damit haben auch die Funke-Mitarbeiter Zugriff auf jeden Artikel, der beispielsweise beim Springer-Flaggschiff 'Die Welt' gerade entsteht. Im Gegenzug werden das 'Hamburger Abendblatt' und die 'Berliner Morgenpost' Beiträge für die Lokalteile der 'Welt' liefern. Andernfalls müsste die 'Welt' an der Alster eine eigene Lokalredaktion aufbauen. Das halten Insider für ausgeschlossen",
so schreibt handelsblatt.com übrigens online beinahe genau so wie gedruckt. Was kress.de aus der Printausgabe vom Dienstag zitiert, stand schon am Montag frei online: in der Kolumne des Handelsblatt-Redakteurs und Artikel-Co-Verfassers Hans-Peter Siebenhaar, der durchaus zupackend ("Entgegen vieler Sonntagsreden ist es um den Informations- und Meinungspluralismus schlecht bestellt") argumentiert. In der Onlineversion wählte Siebenhaar eine noch wesentlich stärkere Metapher. Während im Zeitungstext (S.20) vom auch in der Kolumnenüberschrift genannten zu erwartenden "Einheitsbrei" der Springer/ Funke-Blätter die Rede ist, geht's am Ende der Onlinekolumne um "Fischsuppe":
"Die enge inhaltliche Verflechtung über eine Redaktionsgemeinschaft war der Tod der Wirtschaftspresse bei der Bertelsmann-Tochter",
verweist Siebenhaar auf den eingegangenen Handelsblatt-Konkurrenten FTD und fährt fort:
"Der Fall Funke-Springer liegt naturgemäß gemäß anders etwas anders. Doch am Ende könnte in der Verlagsküche ebenfalls eine Fischsuppe komponiert werden, auf die kein Leser wirklich Appetit hat. Die Folgen sind absehbar."
Überlebensgroßes Metaphern-Kino ist das. Welcher Medienbeobachter schließlich hat, wenn es um Appetit-haben bei Lesern geht, nicht den Köder vor Augen, der einem beliebten Medienreden-Baustein zufolge nicht dem Angler, immer aber dem zusehenden oder halt lesendem Publikum schmecken muss, das dem Bild zufolge aus Fischen besteht? Um was es geht, macht Siebenhaar auf diesem Wege sehr viel hintergründiger und nachhaltiger deutlich, als wenn er bloß "Selbstkannibalisierung" geschrieben hätte.
"Das Szenario ist vermutlich kostengünstig, für die publizistische Vielfalt im Land wäre es katastrophal", folgert Claudia Tieschky heute auf der SZ-Medienseite (und wählt die Metapher "bezahltes Kuscheln nach der Ehe"). "Springers Entflechtung wird dauern", lautet die Ansicht, zu der die Berliner Zeitung die Handelsblatt-Meldung weiterentwickelt. Vielleicht aber ist eine Entflechtung aber auch gar nicht angestrebt, folgert Bettina Röhl weniger in einer Kolumne als in einem Essay zum "großen Springer-Funke-Deal" bei wiwo.de (also wiederum Verlagsgruppe Handelsblatt):
"Die Frage scheint berechtigt, ob es sich bei dem Big Deal im klassischen Sinn wirklich um einen 'Verkauf' handelt oder ob es sich vorläufig auf der journalistischen Ebene, also auf der operativen Kernebene, nicht ab sofort um Konzernverflechtung handelt. Hat der wirtschaftlich stärkere Springer-Verlag die Funke-Medien in Wahrheit in der Hand? Verbirgt sich hinter dem vorgeblichen 'Verkauf' eine Zusammenarbeit unter Springerdominanz?"
+++ "Ein Triumph für das Fundament der Meinungsfreiheit, auf das Gründerväter wie Benjamin Franklin und Thomas Paine die USA gebaut haben"?? Das Urteil im Bradley-Manning-Prozess, der TAZ (Titelseiten-Kommentar) zufolge. +++ Das Land mit der "momentan besten Verfassung der Welt", allerdings auch "faktisch besetztes Gebiet, kein souveräner Staat"??? Deutschland, Jacob Appelbaum zufolge (TAZ-Interview). Appelbaum weilt bekanntlich hierzulande, weil es "derzeit der sicherste Ort in Europa für mich" ist, und spricht auch die Sprache, die deutsche Entscheidumgsträger verstehen ("Wenn Boeing und Airbus sich in einem Bieterwettstreit befinden und Airbus verliert, weil die NSA ihre Kommunikation abhört, gehen Milliarden Euro verloren..."). +++
+++ "What's wrong with the Germans?" heißt indes der Blogbeitrag auf africasacountry.com, auf dessen Basis Autor Thomas M. Blaser einen großen, genauso illustrierten Beitrag für die SZ-Medienseite verfasst hat: "Mit Wild Girls auf RTL hat das Genre", ungefähr das der Scripted Prominenten-Realityshow, " einen neuen Tiefpunkt erreicht". Und das gelte auch für die Rezensenten der Sendung. Explizit kritisiert wird u.a. SPON-Redakteur Christian Buß. +++
+++ Ob etwas mit Deutschlands Fußballer des Jahres nicht stimmt, nämlich die Beteiligung der eigentlich zur Abstimmung Berechtigten an seiner Wahl? Diese Frage warf eine focus-de-Enthüllung auf. Und was Kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh daraufhin erklärt, trug nicht direkt zur Klärung bei: "'Ja, es ist unglücklich gelaufen, bei der Wahl ist ein Fehler passiert.' Durch ein technisches Versehen, 'das irgendwo zwischen Sekretariat und Druckerei' entstanden sei, erreichten die meisten Briefe nicht die Sportjournalisten, weil eine Excel-Datei mit den Daten der VDS-Mitglieder durcheinander geriet. Die Nachnamen passten nicht mehr zu den Adressen. 'Es war ein menschlicher Fehler und menschliche Fehler passieren eben'". Die E-Mails, von denen focus.de eine zeigt, wurden vom Sekretariat in die Druckerei gebracht? +++ "Dass diesmal weniger Sportjournalisten ihre Stimme abgegeben haben, kann nicht an dem sofort behobenen Adress-Problem liegen", schlussfolgert kicker.de. +++
+++ Bonusmaterial für Handelsblatt-Freunde: ganzseitiges Gespräch zwischen dessen Ex-Chefredakteur und jetzigem Verlagsgruppen-Geschäftsführungsmitglied Gabor Steingart und Frank Schirrmacher im FAZ-Feuilleton. "Ich glaube, Sie gehen den Erfindern dieser Internet-Maschinen auf den Leim: Das, was die gerne hätten, nehmen Sie für gegeben. Ich erlebe die Irrtümer dieser algorithmischen Armleuchter jeden Tag. Weil ich einmal ein Buch über Rosenzucht verschenkt habe, bekomme ich von Amazon nahezu täglich Rosenzüchterbücher angeboten. Die Maschine hält mich für einen Rosenfetischisten. Die Kinder haben in der Karnevalszeit im Netz nach einem Tigerkostüm gesucht, und jetzt werden sie immer noch bombardiert mit Angeboten für Tigerkostüme. So einfältig sind diese Stalking-Systeme. Die Weltfinanzkrise haben diese irrlichternden Maschinen jedenfalls nicht ausgelöst", stößt Steingart Schirrmacher ganz schön Bescheid. +++
+++ Weiterer Artikel des SZ-Medienseite: Wie die Degeto-Chefin Christine Strobl "im Grunde an zwei Erzählsträngen" arbeitet: "an den Geschichten, die von der Degeto erzählt werden - und an den Geschichten, die über die Degeto erzählt werden". Katharina Riehl lobt einige neuere Degetofilme. Die neulich hier gestellte Frage, "warum das viele Geld", das der Degeto zur Verfügung steht, "nicht auch von jemand anderem verteilt werden könnte", streift die heutige SZ aber nicht. +++
+++ Abmahnungen wegen "eines kurzzeitigen Flashmobs" u.a. gegen die Betriebsratsvorsitzende im Berliner Verlag (DuMont Schauberg) gab es aktuell in Berlin. +++ Wo es "de facto keinen Lokaljournalismus" gibt: in Berlins allerquirligstem Stadtteil Friedrichshain. Das berichtet Stefan Niggemeier mit einem selbsterlebten Beispiel, und zwar als Replik auf einen Artikel "des unaussprechlichen 'Think Tanks zur Medienkritik' namens 'Vocer'". Allerdings gebe es in Friedrichshain auch keine "Hoffnung für lokale Tageszeitungen" mehr. +++ "Dass gerade regionale Tageszeitungen zu niedrige Honorare bezahlen, ist keine Seltenheit. Ungewöhnlich ist, dass dagegen geklagt wird", schreibt auf der FAZ-Medienseite Andreas Rossmann zu diesen neulich hier erwähnten Gerichtsurteilen. "Die Urteile haben noch keine Rechtsgültigkeit. Der Verlag kann in die Berufung gehen. Die Kläger hatten ihre (schlechtbezahlten) Jobs schon vorher los." +++
+++ "Darf man sich über den anstehenden Jobverlust bei Axel Springer freuen?Oder sollte sich 'taz'-Chefredakteurin Ines Pohl für diesen Kommentar vom vergangenen Samstag bei den betroffenen Springer-Journalisten entschuldigen?" Auch diese von newsroom.de wegen eines Sebastian-Heiser-Kommentars (zur wirklich oft schlechten B.Z.) aufgeworfenen Frage heischt nach Diskussion. +++ Das tut auch die nach den im ZDF womöglich so schön inszenierten Flügeln eines bestimmten Herstellers (Marvin Oppong bei meedia.de). +++
+++ "Hunderttausend Haushalte sind betroffen. Und das ist erst ein Anfang", heißt es im Vorspann des Haupt-Artikels der FAZ-Medienseite. Es geht um den Ausstieg der RTL-Sendergruppe aus der Übertragung via DVB-T im Raum München, der ebenfalls mit dem morgigen 1. August kommt. "Der Ausstieg von RTL ist ein dramatisches Signal dafür, dass für den Rundfunk als Ganzes in Deutschland Handlungsbedarf besteht. Auch wir müssen verantwortlich mit den Beitragsgeldern umgehen. Wenn die Pläne der Bundesnetzagentur umgesetzt werden, bedeutet das auf Sicht das Ende für DVB-T in Deutschland", sagt Ruth Hieronymi als Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, der zum komplexen Thema diese Meldung veröffentlichte. +++
+++ Ins laufende Programm: "Der leichte Hang zur Verklärung ist der ARD-Reihe 'Pop-Legenden' eigen", aber wenn man sich an die leichten Hänge all der öffentlich-rechtlichen Sendungen gewohnt hat, stören sie nicht mehr. Ungefähr in diesem Sinne lobt der Tsp. eine Poplegenden-Doku über Udo Lindenberg. +++ "Menschen mit starker Pornofilmanmutung bevölkerten den Schirm, überall Tattoos, Piercings, Geschrei, Gesöff, unartikuliertes Gesülze": RTL2s "Berlin Tag und Nacht" ist man auf Tagezseitungs-Medienseiten weniger gewohnt. Daher hat Torsten Körner ebd. ein schönes Stück darüber geschrieben ("Man könnte sagen, die Serie funktioniere nach einer Coitus-Reservatus- Dramaturgie"), ob die befreundete Zufalls-Komparsin "Johanna G." nun ausgedacht ist oder nicht... +++ Filme, die "am Ende keine weiterplapperbaren Fertig-Erkenntnisse produzieren. Sondern ihr Publikum mit Menschen bekannt machen, die aus unterschiedlichen Richtungen über ein und dasselbe Thema nachdenken"?? Im deutschen Fernsehen? Ja, in einem ZDF-Digitalnische (Fernsehblog).+++
+++ TAZ-Kriegsreporterin Silke Burmester erinnert u.a. an Rainer Tautenhahn (sonicpicture.de), der kürzlich aus dem Leben schied. Siehe auch heimatzeitung.de für Altötting, Traunstein und Berchtesgadener Land. +++
Neues Altpapier gibt's wieder am Donnerstag.