Wenn man das Wetter zum Maßstab nimmt, geht es mit der katholischen Kirche aufwärts. Für die Tage des Mannheimer Treffens hatten die Meteorologen eigentlich durchwachsene äußere Bedingungen angekündigt – samt Wolken, Regen, Sturm. Aber nichts dergleichen: Wie schon an den vorangegangen Tagen, strahlte der Himmel auch beim feierlichen Schlussgottesdienst am Sonntag.
Aber eitel Sonnenschein gibt es in der Kirche deswegen nicht. Priestermangel, Missbrauchsskandal, Strukturwandel: Zu groß und vielgestaltig sind die Probleme, zu langsam finden viele das Tempo der Veränderungen. Die Katholiken tun sich schwer damit, Ballast abzuwerfen – der Rucksack, zentrales Symbol des Mannheimer Treffens, trägt sich schwer. Und die Farbe zeigt: Viele Dinge sind im roten Bereich.
Doch Mannheim hat auch Hoffnung gemacht. Hoffnung auf eine lebendige Kirche der Zukunft, auf befreiende Spiritualität, auch auf mehr ökumenisches Miteinander. Beim Schlussgottesdienst vor dem Mannheimer Schloss luden Kirchentagspräsident Gerhard Robbers und Bischof Gerhard Ulrich zum evangelischen Kirchentag 2013 nach Hamburg ein. Gastgeberin dort ist eine Kirche, die es noch gar nicht gibt: Die neue Nordkirche wird an Pfingsten gegründet. Die Vorfreude auf sie und das Treffen in der Hansestadt steigt. Tschüss Mannheim, moin Hamburg!