Auftakt zur Christenparty! Heute beginnt in Mannheim der 98. Deutsche Katholikentag. Fast 30.000 Dauerteilnehmer werden erwartet, und wenn das Wetter hält, sollen jeden Tag noch Zehntausende dazukommen. Bisher ist es allerdings recht frisch, und die Sonne lässt sich selten blicken. Wird schon noch. Morgens bin ich hergefahren, hab erstmal mein Hotel bezogen, das ziemlich außerhalb liegt, war dann im Pressezentrum, um meine Unterlagen abzuholen – und um mir anzuhören, was die Veranstalter vorab zu sagen haben: Erwartungen, Hoffnungen, Befürchtungen… Dazu später mehr.
Mannheim ist eine Stadt, die die wenigsten richtig gut kennen. Ein Fußballklub namens Waldhof oder die "Söhne Mannheims", die der Stadt an Rhein und Neckar ein etwas prolliges Image verpasst haben, das ist es dann schon an allgemeinem Vorwissen. Doch immerhin leben hier 325.000 Menschen. 38 Prozent von ihnen haben einen Migrationshintergrund, wie man so schön sagt. Der Bahnhof ist ziemlich groß (Foto: ich) Und Mannheim hat eine Reihe von Schönheiten und versteckter Rekorde aufzuweisen: Eines der schönsten Barockschlösser Deutschlands steht hier, die größe Synagoge des Landes, und das Wahrzeichen der Stadt, der Wasserturm, zählt zu den herausragenden Jugendstilbauten. Es gibt also viel zu entdecken!
Die Stadt im Quadrat
Wirklich berühmt ist Mannheim aber als "Stadt im Quadrat". Kurfürst Friedrich IV. legte den Ort im Jahr 1607 auf einem quadratischen Grundriss an, der noch heute existiert und die gesamte Innenstadt durchzieht. 136 Quadrate waren es anfangs, heute sind es sogar 144. In Mannheim-City gibt es deshalb auch keine Straßennamen, sondern jeder Häuserblock hat einen Buchstaben und eine Ziffer. Daran muss man sich erstmal gewöhnen. Wenn man dann ein Haus in "B2" oder "N5" sucht, muss man zusätzlich wissen, in welcher Himmelsrichtung es liegt. Zur Not einfach eine(n) Einheimische(n) fragen. Die reden zwar etwas komisch, sind aber ganz nett.
Sarah (19, links) und Alissia (16/Foto: ich) sind gerade angekommen und freuen sich auf das, was sie in den nächsten Tagen erwartet. Sechs Stunden waren sie mit der Bahn unterwegs, von Nordhorn in der Grafschaft Bentheim. Jetzt stehen sie vor dem Mannheimer Hauptbahnhof und warten auf ihren Shuttle in eine Schule, wo sie übernachten werden. Sie zählen mit ihrer Gruppe zu den rund 1.800 Helfern, die für einen reibungslosen Ablauf des Katholikentags sorgen sollen. "Wir hoffen, dass wir viel Spaß mit den Leuten haben", sagt Sarah. "Die Gemeinschaft ist toll." Inzwischen ist auch die Sonne rausgekommen, da ist die Vorfreude um so schöner.