Die Geschichte führt uns nach Hamburg ins Jahr 1839 – zum berühmten evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern. Der betreute damals Waisen und Straßenkinder. Und die fragten ihn immer wieder: "Herr Wichern, wann ist endlich Weihnachten?". Das brachte den jungen Mann auf eine ziemlich gute Idee . Aus einem Wagenrad bastelte Wichern einen Kalender mit 24 Kerzen – eine für jeden Tag im Dezember bis Weihnachten. Damit wollte er den Kindern die Wartezeit erleichtern. Und einen tollen Nebeneffekt hatte dieser sogenannte Wichernkranz noch: Die Kinder lernten so ganz spielerisch das Zählen.
Diese Tradition fand großen Anklang und damit auch schnell Einzug in die heimische Wohnstube. Im Laufe der Jahre kamen dann die grünen Tannenzweige dazu – und die Zahl der Kerzen wurde kleiner, wahrscheinlich aus praktischen Gründen - Brandschutz und so . Außerdem ist ein Kranz mit mehr als 20 Kerzen auch ganz schön groß.
Aber: Es gibt ein paar Orte in Deutschland, an denen bis heute jedes Jahr in der Adventszeit ein Wichernkranz aufgehängt wird - unter anderem im deutschen Bundestag. Es mag ein frommer Wunsch sein, aber vielleicht hilft der große Wichernkranz den Abgeordneten ja dabei, bei all den politischen Streitigkeiten ein bisschen besinnlicher und friedlicher miteinander zu sein.
evangelisch.de dankt dem Evangelischen Medienhaus in Stuttgart für die Kooperation.